02. Jun (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
VAPIANO - Berlin: Die insolvente Schnellrestaurant-Kette hat den Verkauf wesentlicher Teile ihres Deutschlandsgeschäfts mitgeteilt. Übernommen werden diese nach Firmenangaben für 15 Millionen Euro von einer Investorengruppe um den früheren Vapiano-Vorstand Mario C. Bauer. Zugleich habe das Konsortium sein Angebot für das Frankreich-Geschäft um drei auf 25 Millionen Euro erhöht. Das Unternehmen gab ferner die Eröffnung des Insolvenzverfahrens durch das Amtsgericht Köln bekannt. Die Pleite wurde im Zuge der Coronakrise ausgelöst. Vapiano galt allerdings davor schon als Sanierungsfall. - Frankfurt: Der französische Finanzinvestor hat für seinen neuen Fonds 19 Milliarden Dollar eingeworben. Das Geld soll am sogenannten Sekundärmarkt investiert werden, wie Ardian mitteilte. Dort werden Anteile an bereits investierten Private-Equity-Fonds verkauft, so dass die Anleger wissen, in welche Unternehmen das Geld geflossen ist. Der Sekundärmarkt ist noch relativ klein, wächst aber rasant. Denn er erlaubt Investoren auch, ihre Anteile an einem Fonds weiterzuveräußern und so während der Laufzeit eines Investments ihr Portfolio umzuschichten.
TURKISH AIRLINES THYAO.IS - Istanbul: Die türkische Fluggesellschaft will ab dem 10. Juni wieder internationale Flüge ab Istanbul anbieten. Ab dem 18. Juni sollen auch Direktflüge von 16 europäischen Städten in sechs Ländern - unter anderem in Deutschland und Österreich - zu 14 Städten in Anatolien auf dem Flugplan stehen, wie Turkish Airlines mitteilte. Teilweise handele es sich um neue Routen.
OSRAM OSRn.DE - Düsseldorf: Die Europäische Kommission will bis zum 6. Juli über das Übernahmeangebot des österreichischen Sensorspezialisten AMS AMS.VI für den Autozulieferer und Lichtkonzern Osram (F:OSRn) entscheiden. Der Apple AAPL.O -Zulieferer will mit Osram ins Autogeschäft einsteigen und hatte die europäischen Wettbewerbshüter am 29. Mai über den Deal informiert. Die Kommission kann die 4,6 Milliarden Euro schwere Offerte entweder mit oder ohne Bedingungen absegnen, bei ernsthaften Bedenken könnte auch eine viermonatige Untersuchung eingeleitet werden.
EMBRAER EMBR3.SA - Sao Paulo: Der brasilianische Flugzeugbauer will nach der geplatzten Übernahme durch Boeing (NYSE:BA) BA.N nun kleinere und gezieltere Partnerschaften eingehen. "Wir streben keine Partnerschaft von der Größe der Zusammenarbeit mit Boeing an", sagte Embraer-Chef Francisco Gomes Neto der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir denken, dass es schneller und effizienter wäre, Partnerschaften pro Projekt einzugehen". Boeing hatte den 4,2 Milliarden Dollar schweren Kauf der kommerziellen Flugzeug-Sparte von Embraer Ende April aufgegeben. Der brasilianische Konzern behielt sich rechtlichte Schritte vor. Inzwischen wurde ein Schiedsverfahren begonnen.
AROUNDTOWN AT1.DE - Frankfurt: Die Gewerbeimmobilienfirma will bis Ende Dezember eigene Aktien im Wert von bis zu 500 Millionen Euro zurückkaufen. Dazu will Aroundtown bis zu 120 Millionen Aktien erwerben, wie das Unternehmen mitteilte. Das entspreche einem Anteil von bis zu 8,9 Prozent am Grundkapital. Aroundtown, die erst vor kurzem die Übernahme des Rivalen TLG Immobilien TLGG.DE abgeschlossen hat, hat nach eigenen Angaben in diesem Jahr bereits den Verkauf von Immobilien im Wert von 400 Millionen Euro vereinbart. Die Aktie von Aroundtown stieg am Dienstag um 8,3 Prozent auf 5,36 Euro, notiert damit aber immer noch deutlich unter dem Buchwert des Immobilienvermögens (NAV) von zuletzt 8,80 Euro.
TELEFONICA DEUTSCHLAND O2Dn.DE - Düsseldorf: Der Mobilfunker wird das 5G-Kernnetz mit dem schwedischen Netzwerkhersteller Ericsson ERICb.ST ausbauen. Das Kernnetz ist der zentralste und sicherheitsrelevanteste Teil eines Mobilfunknetzes. Ericsson-Deutschland-Chef Stefan Koetz erklärte: "Die Partnerschaft zwischen Telefonica (MC:TEF) Deutschland und Ericsson im 5G-Kernnetz unterstreicht, dass alle drei deutschen Mobilfunknetzbetreiber in verschiedenen Teilen ihrer Netze auf uns setzen."
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