04. Nov (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
CREDIT AGRICOLE CAGR.PA - Paris: Eine höhere Vorsorge für faule Kredite hat den Gewinn der französischen Großbank gedrückt. Der Überschuss fiel im dritten Quartal um 18,5 Prozent auf 977 Millionen Euro, wie Credit Agricole mitteilte. Dank Zuwächsen im Investmentbanking legten die Konzernerträge um 2,4 Prozent auf 5,15 Milliarden Euro zu. Angesichts der neuen Corona-Lockdowns seien die Aussichten unklar und die Ausgangslage im vierten Quartal schwieriger. "Aber wir können daraus nicht schließen, dass die Risikokosten einmal mehr explodieren", sagte Finanzchef Jerome Grivet.
BRENNTAG BNRGn.DE - Der Essener Chemikalienhändler hat im dritten Quartal Rückgänge bei Umsatz und Gewinn hinnehmen müssen. Auf Basis konstanter Wechselkurse sank der Umsatz um 7,7 Prozent auf 2,88 Milliarden Euro. Der Nettogewinn fiel auf 121 (Vorjahr: 128) Millionen Euro, das operative Ergebnis (Ebitda) legte allerdings um knapp fünf Prozent auf 264 Millionen Euro zu. Vor allem das Geschäft in Nordamerika blieb schwierig, besonders mit der Öl- und Gasindustrie. Dagegen erholten sich die Märkte in Asien-Pazifik und Lateinamerika deutlich, wie Brenntag betonte. An der im September veröffentlichen Prognose hielt der Konzern fest. Im Oktober hatte Brenntag ein Sparprogramm angekündigt und will weltweit rund 100 Standorte schließen und rund 1300 Arbeitsplätze in den nächsten Jahren abbauen.
SWISS LIFE SLHN.S - Zürich: Die Prämieneinnahmen des größten Schweizer Lebensversicherers sind in den ersten neun Monaten währungsbereinigt um 13 Prozent auf 15,4 Milliarden Franken gesunken. Die Gesellschaft verwies auf außerordentlich hohe Einmalprämien in der Vorjahresperiode, nachdem sich ein Mitbewerber aus dem Vollversicherungsgeschäft in der Schweiz zurückgezogen hatte. Bereinigt um diesen Effekt hätten die Prämieneinnahmen in der Schweiz in den ersten drei Quartalen 2020 auf Vorjahresniveau gelegen. Swiss Life bestätigte die Finanzziele und will Anfang Januar das im März ausgesetzte Aktienrückkaufprogramm wieder aufnehmen.
FRAPORT FRAG.DE - Frankfurt: Der Frankfurter Flughafenbetreiber hat mit Kostensenkungen den Verlust durch den massiven Geschäftsausfall in der Corona-Pandemie gedämpft. Vor Sondereinflüssen erreichte Fraport von Januar bis September einen operativen Gewinn von knapp 52 Millionen Euro, ein Rückgang um 94,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der operative Aufwand sei, bereinigt um Ausgaben für Personalabbaumaßnahmen, um rund ein Drittel reduziert worden. Unter dem Strich verbuchte Fraport einen Verlust von 537,2 Millionen Euro nach 595 Millionen Euro Gewinn im Vorjahreszeitraum. Für 2020 erwartet der Flughafenbetreiber einen Umsatzrückgang um bis zu 60 Prozent bei einem Einbruch der Passagierzahlen in Frankfurt um mehr als 70 Prozent auf maximal 19 Millionen. Dies werde zu hohem Verlust führen.
VONTOBEL VONN.S - Zürich: Die Schweizer Bank ist in den ersten neun Monaten 2020 kräftig gewachsen. Das Zürcher Institut sammelte bei den Kunden neue Gelder in Höhe von 12,9 Milliarden Franken ein. Der Nettoneugeldzufluss habe mit neun Prozent deutlich über dem Zielband von vier bis sechs Prozent gelegen. Wachstumsmotor sei dabei das Geschäft mit Fonds und Profi-Kunden wie Pensionskassen gewesen. Die betreuten Kundenvermögen hätten mit 230 Milliarden Franken einen neuen Höchststand erreicht. Der Vorsteuergewinn übertreffe den Vorjahreswert. Vontobel bestätigte die Ziele für das Gesamtjahr.
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