von Robert Zach
Investing.com - Die Wall Street zittert vor einer möglichen Rezession. Der S&P 500 hat in den vergangenen sechs Monaten etwas mehr als 20 Prozent an Wert eingebüßt - das schwärzeste Halbjahr seit 1970. David Kostin, Chef-US-Aktienstratege von Goldman Sachs (NYSE:GS), äußert sich in einer aktuellen Notiz besorgt über die Gefahr eines dramatischen Absturzes des S&P 500 im Falle einer Rezession in den USA.
Kostin glaubt zwar, dass die S&P 500-Unternehmen das derzeit erwartete EPS-Wachstum von "nur" 6 Prozent im Jahresvergleich übertreffen werden.
Gleichwohl sieht er ein Risiko in den Begleittexten der Unternehmen zu den Quartalsergebnissen, die wahrscheinlich zu Senkungen der Prognosen führen werden.
"In unserem Basisszenario, in dem wir annehmen, dass die Wirtschaft eine Rezession vermeiden kann, prognostizieren wir ein EPS-Wachstum von plus 8 Prozent im Jahr 2022 (gegenüber plus 10 Prozent im Konsens) und plus 6 Prozent im Jahr 2023 (im Vergleich zu plus 9 Prozent) sowie einen Anstieg des S&P 500 Index auf 4.300. Bei einer moderaten Rezession würde das EPS nach unserem Modell im Jahr 2023 um 11 Prozent auf 200 Dollar fallen (im Vergleich zum aktuellen Konsens von 250 Dollar)", so Kostin in einer Kundenmitteilung.
Sollte das EPS des S&P 500 auf 225 Dollar fallen, sieht Kostin den US-Leitindex auf 3.150 absacken.