Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte dürften am Donnerstag mit einem positiven Vorzeichen eröffnen, da die Anleger nach einem zu erwartenden Sieg der Demokraten im US-Senat auch nach den tumultartigen Szenen in Washington DC auf zusätzliche Fiskalausgaben hoffen.
Gegen 08.05 Uhr handelte der DAX Future in Deutschland 0,6% höher, der CAC 40 Future in Frankreich kletterte um 0,6% und der FTSE 100 Future in Großbritannien stieg um 0,7%.
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Die beiden Demokraten Jon Ossoff und Raphael Warnock werden voraussichtlich die beiden Senatssitze in Georgia gewinnen und ihre republikanischen Rivalen David Perdue und Kelly Loeffler ausstechen.
Die Demokraten kontrollieren fortan das Weiße Haus, den Senat und das Repräsentantenhaus, was die Erwartung schürt, dass der designierte Präsident Joe Biden seine Agenda, einschließlich weiterer Konjunkturmaßnahmen, leichter durchsetzen kann.
Die gewalttätigen Szenen in Washington am Mittwoch konnten diesen Optimismus offenbar nicht bremsen. Anhänger von Präsident Donald Trump stürmten gestern Abend das Kapitol, wo sich die Abgeordneten trafen, um Bidens Sieg bei den Präsidentschaftswahlen im November zu bestätigen. Biden bezeichnete die Ausschreitungen als "Revolte".
In Europa bleibt die Covid-19-Pandemie weiterhin ein zentrales Thema. Aufgrund der zunehmenden Zahl neuer Fälle wurden einige Länder erneut in den Lockdown versetzt. Das Vereinigte Königreich meldete am Mittwoch zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie mehr als 60.000 Neuinfektionen.
Die Europäische Arzneimittelbehörde hat am Mittwoch den Corona-Impfstoff von Moderna (NASDAQ:MRNA) zugelassen. Das Medikament soll in Kürze in der Region ausgeliefert werden.
Der deutsche Auftragseingang überraschte mit einem Anstieg von 2,3 % im November. Volkswirte hatten mit einem Rückgang von 1,2% gerechnet. Später am Tag gehen die Blicke auf die Inflationszahlen der Eurozone und die Einzelhandelsumsätze.
Unternehmensseitig steht LafargeHolcim (OTC:HCMLY) im Fokus, nachdem der weltgrößte Zementhersteller am Donnerstag bekannt gab, dass er für 3,4 Mrd. Dollar Firestone Building Products von Bridgestone Americas kaufen will.
Die Ölpreise legten am Donnerstag weiter zu, nachdem ein stärker als erwartet ausgefallener Rückgang der US-Rohöllagerbestände die optimistische Stimmung zusätzlich unterstützte, die durch die Zusage Saudi-Arabiens Anfang der Woche ausgelöst wurde, die Fördermenge im Februar und März um eine Million Barrel pro Tag zu drosseln.
Die Ölreserven sind in der Woche bis zum 1. Januar um 8 Mio. Barrel auf 485,5 Mio. Barrel gesunken, teilte die Energy Information Administration am Mittwoch mit. Das war deutlich mehr als erwartet, nachdem das American Petroleum Institute am Dienstag einen Rückgang von 1,663 Mio. Barrel gemeldet hatte.
Der Preis für die Sorte WTI stieg um 1,1% auf 51,16 Dollar pro Barrel und lag damit zum ersten Mal seit Februar wieder deutlich über der Marke von 50 Dollar, während der internationale Referenzpreis Brent um 0,9% auf 54,81 Dollar anstieg.
Gold-Futures gewannen 0,9% auf 1.925,90 Dollar je Unze. Für den EUR/USD ging es um 0,1% nach unten auf 1,2319 Dollar.