von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die Aktie von Burberry (LON:BRBY) brach am Montagmorgen in Europa ein, nachdem das Luxusgüterunternehmen bekanntgegeben hatte, dass sein CEO Marco Gobbetti jetzt beim Moderivalen Salvatore Ferragamo SpA (MI:SFER) das Ruder übernehmen wird.
Die Meldung wurde von den Burberry-Aktionären mit Entsetzen aufgenommen, denn seit seiner Ernennung im Jahr 2015 hat Gobbetti die Geschicke des Konzerns verändert. Vorausgegangen war ein überstürzter Vorstoß in den Massenmarkt, bei dem das Unternehmen versuchte - und scheiterte - seine Anziehungskraft zu erweitern. Die Aktie des Unternehmens legte nach der Veröffentlichung der letzten Quartalsergebnisse im März um 7% zu, als es seine Prognosen für das laufende Jahr anhob.
"Mit Burberrys neuem Schwung und starkem Wachstum im Blick, denke ich, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für meinen Rücktritt gekommen ist", sagte Gobbetti in einer Erklärung des Unternehmens.
Um 10:30 MEZ stand die Burberry-Aktie um 7,4% im Minus und nahm Kurs auf ihren größten Tagesverlust seit den Anfangstagen der Pandemie im letzten Jahr. Die Ferrragamo-Aktie stieg um bescheidene 0,3%, obwohl dies in einem allgemein uninspirierten Wochenstart immer noch überdurchschnittlich war.
Gobbetti hat neues Leben in Burberrys Kollektion gebracht und – etwas verspätet – seine Online-Präsenz erweitert. Der Aktienkurs hatte sich seit seiner Ernennung in 2015 fast verdoppelt. Allerdings hinkte die Gruppe damit immer noch hinter vielen ihrer Konkurrenten hinterher. Zu Beginn der Pandemie war sie noch weitgehend von einer Handvoll Vorzeigeläden in London und Hongkong abhängig, die vom Zusammenbruch des internationalen Tourismus bzw. den anhaltenden pro-demokratischen Protesten stark getroffen wurden.
Der Kursrückgang am Montag bedeutet, dass die Aktie den Daten von Investing.com nach in den letzten drei Jahren sogar über 3% verloren hat. Zum Vergleich: Hermes und LVMH (PA:LVMH) haben ihren Wert in diesem Zeitraum an der Börse mehr als verdoppelt, während Christian Dior um 90% gestiegen ist.
Der einzige große Luxusmode-Name, der in dieser Zeit noch schlechter als Burberry lief, war Ferragamo, das 7% seines Wertes einbüßte. Auch Ferragamo, das auf formelle Herrenmode spezialisiert ist, wurde von der Pandemie schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Eigentümerfamilie sucht Berichten zufolge seit Monaten nach einem neuen Management, nachdem sie verschiedene Angebote für einen möglichen Anteilsverkauf abgelehnt hatte, die zum Verlust der Kontrolle über das Unternehmen geführt hätten.