Berlin, 23. Sep (Reuters) - Der Börsenaspirant HelloFresh profitiert davon, dass sich immer mehr Menschen für das Kochen die Zutaten direkt an die Wohnungstür liefern lassen. Die Erlöse seien im ersten Halbjahr um 408 Prozent auf 112,5 Millionen Euro gestiegen, teilte der Berliner Kochbox-Lieferant am Mittwoch mit. Insgesamt seien Zutaten und Rezepte für 18,2 Millionen Mahlzeiten ausgeliefert worden und damit 355 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Abonnenten sei von 173.000 Ende 2014 auf nunmehr 420.000 gewachsen.
Finanzkreisen zufolge peilt HelloFresh den Gang an die Börse noch für Oktober oder November an. Seit dem Einstieg des britischen Fondsanbieters Baillie Gifford SMT.L wird das erst vor vier Jahren gegründete Startup mit 2,6 Milliarden Euro bewertet. Damit hat sich der Firmenwert seit Februar mehr als vervierfacht. Der Berliner Startup-Finanzierer Rocket Internet RKET.DE hält mit 57 Prozent die Mehrheit an HelloFresh.
Die Berliner liefern derzeit in sieben Ländern - darunter Deutschland und die USA - die Zutaten für Mahlzeiten aus, die der Empfänger dann zu Hause kocht. Im vergangenen Jahr machte HelloFresh bei einem Umsatz von rund 70 Millionen Euro einen bereinigten Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von knapp zwölf Millionen Euro. Zu den Konkurrenten in Deutschland gehören unter anderem Marley Spoon, die ebenfalls von Rocket Internet mitfinanziert werden, sowie Kochhaus.