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Börse Frankfurt-News: Übertreibungen werden zurückgenommen (internation. Märkte)

Veröffentlicht am 10.02.2022, 16:10
Aktualisiert 10.02.2022, 16:15
© Reuters.
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Mit dem Abflauen der Zinsängste setzt eine Gegenreaktion an den internationalen Aktienmärkten auf die Abwärtstendenz der vergangenen Wochen ein. Vor allem, zum Teil stark gesunkene, US-Technologie-Titel werden gekauft.

10. Februar 2021. Frankfurt (Börse Frankfurt). Bei verhaltenen Umsätzen erholen sich die internationalen Aktienmärkte von den jüngsten Abschlägen. "Die Übertreibungen der vergangenen Wochen werden allmählich zurückgenommen", beurteilt Walter Vorhauser, von Oddo BHF das Geschehen. Die Anleger*innen blieben jedoch vorsichtig mit Blick auf die neuen Konjunkturdaten zum Verbrauchervertrauen und zur Inflation, die am Donnerstag aus den USA gemeldet werden.

Inflationshoch voraussichtlich erreicht - fünf US-Zinsschritte einkalkuliert

Nach Einschätzung von Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg, Helaba, zeichne sich ein erneuter Anstieg der US-Verbraucherpreise ab. Das Hoch der Inflation dürfe zwar allmählich erreicht sein, dennoch stehe die FED unter Druck, von ihrem expansiven Kurs abzurücken. "Die Zinserhöhungserwartungen sind aber schon weit gediehen und bis zum Ende dieses Jahres insgesamt fünf Schritte eingepreist."

Nach Einschätzung von Marc Richter von der Baader Bank habe der Markt nun Klarheit über die Zinsen. Wichtig seien moderate Steigerungen, um das Wirtschaftswachstum zu erhalten. Die Normalisierung der Zinsen habe aber natürlich Folgen für den Aktienmarkt: "Die Dynamik nach oben wird bei Nasdaq-Titeln künftig eine andere sein mit steigenden Zinsen." Hier trenne sich die Spreu vom Weizen: Der Value-Faktor stehe jetzt im Fokus, etablierte Tech-Unternehmen dürften es einfacher haben als noch wachsende. Richter erwartet ein volatiles Jahr, womöglich ein Seitwärtsjahr. "Aber das ist in Ordnung." Nach seiner Ansicht sollte einen weiteren Ausschlag geben, ob die US-Notenbank die Bilanzsumme verkürzt. "Es kommt darauf, wie schnell und wie stark die Notenbank dann Geld aus dem Markt nimmt."

China: Kurserholung nach Zinssenkung und Aktienkäufen durch Staatsfonds

Vor allem in China steigen die Notierungen seit Monatsbeginn: Nachdem das Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr im Vergleich zur niedrigen Basis des Pandemie-Jahres 2020 schwächer als erwartet ausgefallen war, hatte die chinesische Notenbank die Zinsen gesenkt. "Zwar wurde der Zins für einjährige Refinanzierungsgeschäfte mit Banken lediglich um 0,1 Prozent gesenkt - aber immerhin", kommentiert Vorhauser. Zugleich griff der Staatsfonds mit Aktienkäufen den chinesischen Markt ein. "Das hat die jüngste Talfahrt des CSI 300 gestoppt."

Der chinesische Index hat seit Jahresbeginn ca. 6 Prozent verloren, der Nikkei 225 in Tokyo knapp 4 Prozent. Der Hang Seng ist hingegen seit Anfang des Jahres um 6,5 Prozent gestiegen. In den USA hat der Nasdaq Composite bis dato 7,3 Prozent abgegeben, der S&P 500 rund 3,8 Prozent.

Aus technischer Sicht könnte nach Einschätzung von Christoph Geyer die Unterstützungszone im Bereich von 4.500 Punkten dem S&P 500 Halt geben. "In diesem Bereich bildet sich nun ein Boden aus", kommentiert Geyer.

In Europa zeigt sich ein gemischtes Bild: Während in Kopenhagen die Standardwerte im Mittel seit Jahresbeginn fast 10 Prozent gesunden sind, fallen die Kursabschläge in den Niederlanden (4 Prozent), Deutschland (2,3 Prozent), Frankreich (0,3 Prozent) und der Schweiz (4 Prozent) moderater aus. Der Euro STOXX 50 steht 2 Prozent schwächer. Der österreichische Markt hingegen erreicht ein Plus von fast 5 Prozent.

Positive wie negative Überraschungseffekte

"Die Quartalszahlen, die überwiegend positiv ausfallen, stützen die Märkte, zugleich sehen wir einige Überraschungseffekte", berichtet Vorhauser. Nach der negativen Überraschung durch Meta, ehemals Facebook (NASDAQ:FB), sorgten besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen von Amazon (NASDAQ:AMZN) für Entspannung im Tech-Sektor. Auch bei Salesforce (NYSE:CRM) seien die Quartalszahlen von den Oddo-BHF-Kund*innen zum Kauf genutzt wurden. Hohe Umsätze verbuchten die Händler auch in diesem Wert.

Bemerkenswert viele Käufe zieht nach Angaben von Vorhauser die Aktie von Twilio (NYSE:TWLO) auf sich. Der Cloud-Anbieter erzielte gut 50 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahresquartal und hielt die Verluste im Rahmen der Erwartungen: "Wir haben hier hohe Umsätze, viele Käufe, die Aktie hatte allerdings seit Herbst erheblich eingebüßt."

Richters Kunden kehren allmählich ebenfalls in Tech-Werte zurück. "Wir hatten hohe Verkäufe gesehen, sehr selektiv, zum Beispiel bei Nvidia (NASDAQ:NVDA)." Das normalisiere sich nun. Dagegen macht er anhaltend steigende Käufe bei hohen Umsätzen in Finanztiteln aus: "Schon seit Jahresbeginn steigen hier die Umsätze." Vor allem die Quartalszahlen hätten diese Entwicklung ausgelöst: "Die Geschäfte der US-Banken wie JP Morgan, Bank of America (NYSE:BAC) und Wells Fargo (NYSE:WFC) laufen, sie profitieren im Investment Banking von einem guten Umfeld bei Börsengängen, Fusionen und Übernahmen. Mit steigenden Leitzinsen dürften die Erträge der Banken weiter zulegen - das sehen die Investor*innen auch so.

Im Ölsektor sieht Richter bei seinen Kund*innen anziehende Käufe, sobald die Ölpreise zulegen. Allerdings könne hier der Russland-Konflikt einen Richtungswechsel bringen. "Je nachdem, wie sich die politische Lage weiter gestaltet, kann sie Auswirkungen auf die entsprechenden Unternehmen bis hin zur Dividendenpolitik haben." Vorhauser sieht momentan mit dem Hoch der Ölpreise viele Käufe von Ölaktien: Gefragt seien ExxonMobil (NYSE:XOM), wie auch Total (PA:TTEF) und Royal Dutch Shell (DE:R6C0).

von: Antje Erhard 10. Februar 2022, © Deutsche Börse (DE:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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