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Analyst: 'Junge und dumme' Trader sorgen für den 'totalen Alptraum' am Aktienmarkt

Veröffentlicht am 18.10.2020, 08:09
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von Robert Zach

Investing.com - In den USA nehmen die Schwankungen am Aktienmarkt im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen zu. Die hohen Bewertungen werden zunehmend in Frage gestellt. Einiges erinnert an die Nasdaq-Party zur Jahrtausendwende. Herkömmliche Bewertungsmaßstäbe konnten damals keine einleuchtende Begründung für die exorbitant gestiegenen Aktienkurse liefern, schließlich schrieben die Internet- und Telekommunikationsunternehmen meistens nur Verluste. Die Analysten hatten sich die damalige Rallye bei Tech-Aktien damit schöngeredet, dass diese Unternehmen früher oder später Gewinne machen würden. Und wie das für alle ausging, wissen wir! Die aktuelle Hausse steht heute jedoch auf einem ganz anderen Fundament: Amazon (NASDAQ:AMZN), Facebook (NASDAQ:FB), Microsoft (NASDAQ:MSFT), Apple (NASDAQ:AAPL) und Co. erwirtschaften Milliarden an Dollar - und das Jahr für Jahr. Die Vermutung liegt daher nahe, dass die Bewertungen von Technologieunternehmen, nachdem die Nasdaq neue Allzeithochs erreicht hat, im gegenwärtigen Marktumfeld, wo die Zentralbanken die Märkte mit billiger Liquidität fluten und die Zinsen niedrig in einem engen Korridor halten, gerechtfertigt sind. Das Argument der Alternativlosigkeit der Anlage des Geldes, vor allem in Aktien, aber auch in Gold, hat daher Gültigkeit.

Cole Smead, Präsident und Portfoliomanager bei Smead Capital Management, sagte jedoch jüngst in einem Interview mit CNBC, dass die derzeitigen Aktienbewertungen ein "totaler Alptraum" seien und die massiven Zugewinne vor allem von einer ganz spezifischen Anlegergruppe verursacht wurde: den "jungen und dummen" Tradern, die als Reaktion auf die Corona-Pandemie in den Markt eingestiegen sind.

Momentan zahlen Investoren das 22-fache des erwarteten Gewinns für eine Aktie aus dem S&P 500 - das ist doppelt so viel wie die 10-jährige Durchschnittsbewertung des gesamten Index.

Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) teilt den Aktienkurs durch den geschätzten Gewinn des Unternehmens pro Aktie.

Ein Großteil der Kursrallye, die den wichtigsten Aktienindex der Welt aus dem Korrekturgebiet im März auf ein Allzeithoch im August führte, wurde von Tech-Mega-Cap-Aktien und einem bullischen Optionsmarkt angetrieben.

"Die Käufe im August und September sind ein 10-Jahres-Phänomen, wie wir es noch nie gesehen haben, unter Millennials und in der Risikofreude der Leute, die keine Anleihen mehr besitzen wollen, sondern überteuerte US-Qualitätsunternehmen. Das ist von historischem Ausmaß".

Er fügte hinzu, dass die aktuellen Bewertungen ein Beispiel für "Börsenversagen" seien, ausgelöst von Millennials, die zum ersten Mal auf dem Aktienmarkt agieren. Smead prophezeite, dass den Märkten eine Talfahrt drohe, denn die Federal Reserve (Fed) könne ungeachtet ihrer auf die Kreditmärkte ausgerichteten Geldpolitik "keinen Aktienmarkt retten“.

"Sie kaufen bullische Call-Optionen, die innerhalb der nächsten zwei Wochen verfallen. Innerhalb von nur vier Wochen kauften Kleinanleger bullische Call-Optionen im Wert von 500 Milliarden Dollar", so Smead.

Eine Call-Option ist ein Kontrakt zwischen dem Käufer und dem Verkäufer des Calls zum Tausch eines Wertpapiers, in diesem Fall einer Aktie, zu einem vorher festgelegten Preis.

"Im Jahr 1999 waren es 100 Milliarden Dollar, im Jahr 2007 waren es 100 Milliarden Dollar. Das ist es, was junge, dumme Investoren tun, und wenn die Market-Maker dieses (Call-Buying) da draußen sehen, verkaufen sie diesen Call auch an diese Person und sie kaufen die Aktie", fügte Smead hinzu.

Er meinte, dass die Bereitschaft großer Investoren und der Babyboomer-Generation, "den Index in den Abgrund zu reiten" und zu viel für robuste amerikanische Unternehmen wie Costco (NASDAQ:COST) und Microsoft zu bezahlen, ebenfalls schädlich für den Markt sei.

"Microsoft ist ein wunderbares Unternehmen, aber bei einem 40-fachen des Gewinn besteht eine Chance von null Prozent, dass dies für irgendjemanden in den nächsten 10 Jahren Wohlstand schafft, der seinen Bedürfnissen entspricht“.

Technologieaktien (NYSE:XLK) sind seit ihren Corona-Tiefs im März um mehr 70 Prozent gestiegen. Angeführt wurde die Rallye an der Wall Street vor allem von den Mega-Cap-Tech-Aktien wie Facebook, Amazon, Apple, Microsoft und Netflix (NASDAQ:NFLX).

Smead mag mit seiner Behauptung teilweise sogar recht haben. Die Exzesse am Optionsmarkt waren oder sind einer der Gründe dafür, warum der Aktienmarkt in den USA auf einem Allzeithoch steht. Denn der Handel mit Optionen ist seit den Corona-Tiefs im März förmlich explodiert. Allerdings dürfte dies lediglich das Momentum der Märke in den USA befeuert haben, aber nicht die treibende Kraft hinter dem raketenartigen Anstieg gewesen sein.

Der Hauptantrieb der Rallye ist freilich das historisch niedrige Zinsniveau. Schließlich lässt sich mit einem Realzins von knapp -1 Prozent und einer Fed Funds Rate von 0,00 bis 0,25 Prozent fast jede Bewertung und damit jedes Kursniveau rechtfertigen. Die Fed hat die Schwerkraft schlichtweg aufgehoben. Diese kommt erst dann wieder zum Tragen, wenn sich die Zinsen aus dem Minusbereich beginnen zu erholen. Was danach folgt, dürfte wohl jedem klar sein; der Aktienmarkt erlebt eine heftige Korrektur, insbesondere im Tech-Bereich. Value (NYSE:VTV)- und Bankaktien könnten dagegen davon profitieren. Dieser Stein kann bereits dann ins Rollen kommen, wenn es nur den Hauch von einer Erwartung an steigende Zinsen geben sollte.

Insofern kann ich Smead in mancher Hinsicht zustimmen, denn die Naivität, mit denen junge, aber auch erfahrene Investoren versuchen, die derzeitigen Bewertungs- und Kursniveaus mit anderen Dingen rechtfertigen zu wollen, als mit der Tatsache, dass das Zinsniveau auf einem Rekordtief liegt und die Zentralbanken bei jedem Anzeichen einer erneuten Eintrübung der Wirtschaft infolge einer weiteren Corona-Welle ihre Geldpolitik noch laxer gestalten werden, ist tatsächlich "dumm“ und einfach nur naiv.

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