WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Donnerstag mit deutlichen Verlusten geschlossen. Der ATX fiel satte 38,26 Punkte oder 1,27 Prozent auf 2974,51 Einheiten.
In einer schwachen internationalen Börsenlandschaft absolvierte der heimische Aktienmarkt damit einen tiefroten Handelstag. Für Verkaufsdruck sorgten international unter den Anlegern gestiegenen Konjunktursorgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) geht von einem wesentlich schwächeren Wirtschaftswachstum aus.
Wie deren Präsident Mario Draghi in Frankfurt sagte, sei im laufenden Jahr nur mit einem Wachstum von 1,1 Prozent in der Eurozone zu rechnen. Bisher hatte die Schätzung 1,7 Prozent betragen. Bereits am Vorabend verwies die US-Notenbank auf eine nachlassende Konjunkturdynamik in der weltgrößten Volkswirtschaft, den USA.
Unter den Einzelwerten mussten AT&S und Lenzing (DE:LENV) mit Abschlägen von jeweils etwas mehr als vier Prozent die deutlichsten Verluste hinnehmen. Mindestens dreiprozentige Kursabschläge gab es jeweils bei Wienerberger (17:WBSV), FACC, Andritz (17:ANDR), Erste Group (56:ERST) und Zumtobel (17:ZUMV) zu sehen. Klar gegen den sehr schwachen Trend konnten sich hingegen Verbund (plus 3,1 Prozent), CA Immo (plus 1,6 Prozent) und Telekom Austria (17:TELA) (plus 1,5 Prozent) stemmen.
KapschTrafficCom schlossen mit minus 1,3 Prozent bei 33,10 Euro. Die Büros des Mautanbieters in Prag wurden am Donnerstagmorgen von der Polizei durchsucht, hat ein Kapsch-Sprecher der APA bestätigt. Über die Hintergründe der Polizeiaktion könne man vorerst noch nichts sagen, so der Sprecher.