NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Montag nach zumeist enttäuschenden Konjunkturdaten keine gemeinsame Richtung gefunden. Während sich die Standardindizes nur geringfügig bewegten, gerieten Technologieaktien unter Druck. Der Leitindex Dow Jones Industrial F:DJI verzeichnete ein Plus von 0,21 Prozent auf 17 023,37 Punkte. Für den marktbreiten S&P-500-Index F:INX ging es um 0,13 Prozent auf 1982,93 Punkte nach unten. Der Index Nasdaq 100
Der Empire-State-Index war im September auf den höchsten Stand seit Oktober 2009 gestiegen. Dies deutet zwar auf ein anhaltend robustes Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft hin. Andererseits jedoch war in den USA die Industrieproduktion im vergangenen Monat überraschend gefallen. Im Vergleich zum Vormonat gab sie um 0,1 Prozent nach. Dies war der erste Rückgang seit Januar. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einem Zuwachs um 0,3 Prozent gerechnet. Darüber hinaus war in China die Industrieproduktion im August so schwach gestiegen wie seit der weltweiten Finanzkrise Ende 2008 nicht mehr. Dies hatte bereits die Laune an den Börsen in Asien und Europa gedämpft.
Zudem würfen die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank (Fed) zur Wochenmitte und das Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands am Donnerstag bereits ihre Schatten voraus, was für Unsicherheit und Besorgnis sorge, schrieb Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Alpari. In der vergangenen Woche war die Angst unter den Anlegern gewachsen, dass die Fed ihre Zinsen wegen einer anziehenden US-Konjunktur früher als erwartet anheben könnte. Nun wird am Markt darüber gerätselt, ob von der Fed-Sitzung zur Wochenmitte entscheidende Hinweise kommen werden.
Auf Unternehmensseite kamen zuletzt wichtige Neuigkeiten vom Börsenkandidaten Alibaba. Der chinesische Internetriese könnte laut Medienberichten noch mehr Geld bei seinem US-Börsengang einnehmen als erwartet. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine eingeweihte Quelle berichtete, erwägt der Konzern wegen der enormen Nachfrage von Investoren, das obere Ende der Preisspanne für seine Aktien über 70 Dollar zu heben. Bislang waren 66 Dollar als Obergrenze für den geplanten Ausgabepreis angesetzt.
Der letzte offizielle Planungsstand von Alibaba sieht ein Emissionsvolumen von bis zu 24,3 Milliarden Dollar (18,8 Milliarden Euro) vor, schon dies wäre der größte Börsengang aller Zeiten. Aktien des Alibaba-Anteilseigners Yahoo F:YHOO (FSE:YHO) kletterten zu Handelsbeginn um mehr als zwei Prozent nach oben, drehten dann aber nachhaltig ins Minus und gaben zuletzt um 0,54 Prozent nach.
Klares Schlusslicht im Nasdaq 100 waren die zuletzt sehr gut gelaufenen Titel von Tesla F:TSLA, die um knapp neun Prozent absackten. Nach Meinung eines Analysten der Bank Morgan Stanley sind die Papiere des Elektroautobauers derzeit etwas überbewertet.
Am Dow-Ende fielen die Titel von Microsoft F:MSFT (FSE:MSF) um 1,06 Prozent auf 46,20 US-Dollar. Der Softwareriese kauft die Entwicklerfirma des bekannten Computerspiels "Minecraft" für 2,5 Milliarden Dollar. Microsoft will "Minecraft" nach der Übernahme des schwedischen Erfinders Mojang weiterhin für alle bisherigen Plattformen und Systeme anbieten.
In den hinteren Unternehmensreihen gaben die Papiere des IT-Dienstleisters Cognizant Technology Solutions F:CTSH um rund ein Prozent nach. Das Unternehmen will für 2,7 Milliarden Dollar (2,09 Milliarden Euro) das auf Informationstechnologie (IT) im Gesundheitsbereich spezialisierte Unternehmen TriZetto vom Finanzinvestor Apax Partners übernehmen.