NEW YORK (dpa-AFX) - Den letzten Handelstag im Quartal dürfte die Wall Street mit Verlusten einläuten. Damit steht beim Dow Jones Industrial (Dow Jones 30) das bisherige Mini-Quartalsplus auf der Kippe - der erneut schwache Ölpreis dürfte den Handelsstart an der Wall Street wohl vermiesen. Der Future auf den Dow Jones Industrial (Dow Jones 30) tendierte rund eine dreiviertel Stunde vor Börsenbeginn mit 0,43 Prozent im Minus. Das Quartalsplus des US-Leitindex beläuft sich gemessen am Vortagesschluss auf 0,9 Prozent. Der Terminkontrakt auf den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq-100-Index
"Das war ein volatiles Quartal, und wenn der S&P 500 da positiv rauskommt, hat er das vor allem den gestrigen Gewinnen zu verdanken", sagte Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets. Aktuell liegt der Index der 500 größten börsennotierten Unternehmen auf Quartalssicht mit 1,3 Prozent im Plus. Zum Vergleich: Der Dax legte bis heute dagegen über 20 Prozent im Quartal zu.
Die erwarteten Kursverluste an diesem Tag begründete Lawler mit schwachen Ölpreisen im Zuge der Verhandlungen mit dem Iran über sein Atomprogramm. Kommt es zu einem Übereinkommen, enden die Sanktionen und das weltweite Überangebot an Rohöl dürfte zunehmen. Zurzeit laufen Gespräche zwischen den fünf UN-Vetomächten USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien sowie Deutschland und dem Iran. Die selbst gesetzte Frist für ein Grundsatzabkommen in dem bereits zwölf Jahre dauernden Streit läuft um Mitternacht ab.
Weitere Impulse für die Börsen dürften die anstehenden Konjunkturdaten liefern, die schließlich am Karfreitag in der Bekanntgabe der monatlichen US-Arbeitsmarktdaten gipfeln werden. Neben Daten vom Immobilienmarkt steht kurz nach dem Handelsstart die Stimmung der Einkaufsmanager der Region Chicago auf dem Programm und anschließend Daten zum Verbrauchervertrauen.
Unter den Einzelwerten legten die Papiere von Tesla (NASDAQ:TSLA) vorbörslich um weitere 0,75 Prozent zu, nachdem sie im Nasdaq 100 bereits tags zuvor um rund 3 Prozent gestiegen waren. Elon Musk, Chef des Elektroauto-Herstellers, hatte am Montag per Twitter die Vorstellung einer "bedeutenden neuen Produktlinie" - allerdings kein Auto - am 30. April angekündigt. IBM (XETRA:IBM) (NYSE:IBM) könnten im Dow Jones in den Blick rücken, da der IT-Konzern groß ins Geschäft mit der Vernetzung von Technik im sogenannten "Internet der Dinge" einsteigen will. Der Computerkonzern entwickelt eine offene Cloud-Plattform, auf der Unternehmen eigene Anwendungen dafür laufen lassen können. In die darauf spezialisierte neue Sparte steckt IBM drei Milliarden Dollar über einen Zeitraum von vier Jahren.
Papiere des kanadischen Unternehmens Teck Ressources (NYSE:TCK) büßten vor dem Handelsstart in den USA fast 8 Prozent ein. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, dass es auf dem globalen Kupfermarkt zu einer Fusion kommen dürfte. Die Teck und die britische Antofagasta (ISE:LONDON:ANTO) prüften einen Zusammenschluss. Dies wurde jedoch von beiden Unternehmen dementiert.