NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger an der Wall Street dürften am Freitag negativ auf den wichtigen Arbeitsmarktbericht für April reagieren. Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) 0,59 Prozent tiefer bei 17 556 Punkten. Tags zuvor hatten die wichtigsten Aktienindizes in einem trägen Handel keine klare Richtung eingeschlagen.
Die US-Wirtschaft schuf im April weniger Arbeitsplätze als erwartet. Erfreulich sei jedoch, dass die Stundenlöhne erneut zulegten, erklärte Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba.
Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank schrieb: "Fakt ist, dass die US-Unternehmen nun schon über Jahre hinweg in beachtlicher Zahl neue Stellen schaffen." Der Arbeitsmarktbericht für den April spreche jedenfalls nicht gegen eine erneute Zinsanhebung im Juni. Höhere Zinsen wiederum würden Anleihen im Vergleich zu Aktien attraktiver erscheinen lassen.
Derweil geht die Berichtssaison in den USA weiter. So rutschte der Mobil-Bezahldienst Square (NYSE:SQ), die zweite Firma des Twitter-Chefs Jack Dorsey, wegen Kosten für die Entwicklung neuer Geräte und der Beilegung eines Rechtsstreits tiefer in die roten Zahlen. Die Anleger sorgten sich Börsianern zufolge nun um die Finanzierung von Squares erfolgreichem Kreditprogramm für kleine Firmen, so dass die Aktien im vorbörslichen Handel um mehr als 18 Prozent absackten.
Schlechte Nachrichten kamen auch von GoPro (NASDAQ:GPRO): Der Actionkamera-Spezialist hat weiterhin mit Geschäftsrückgängen zu kämpfen. Im vergangenen Quartal halbierte sich der Umsatz im Jahresvergleich und es gab einen unerwartet hohen Verlust. Für die Papiere ging es vorbörslich um knapp 9 Prozent nach unten.
Das Verlagsgeschäft von Medienmogul Rupert Murdoch schließlich warf im dritten Quartal wie von Experten erwartet weniger ab als im Vorjahr. Unter dem Strich verlor News Corp (NASDAQ:NWSA) 149 Millionen Dollar, vor einem Jahr hatte es noch ein Plus von 23 Millionen Dollar gegeben.