NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street dürfte am Donnerstag zum Auftakt schwächeln. Die Anleger reagierten verschnupft auf die neuesten Nachrichten der Europäischen Zentralbank (EZB), die auf ihrer heutigen Sitzung trotz der anhaltenden Mini-Inflation ihren geldpolitischen Kurs vorerst nicht verschärft hat. Auch das gewaltige Anleihenkaufprogramm wird zunächst nicht über Marz 2017 hinaus verlängert.
Eine Dreiviertelstunde vor Börsenauftakt taxierte das Handelshaus IG den Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) 0,23 Prozent unter seinem letzten Schlussstand bei 18484 Punkten. Schon am Mittwoch hatte sich der US-Leitindex trotz des Konjunkturberichts der amerikanischen Notenbank Fed letztlich kaum von der Stelle bewegt. Ähnliches galt für die Technologiewerte-Indizes Nasdaq 100
Einige Unternehmensnachrichten sorgten bereits vorbörslich für Kursausschläge. Die Aktien von Navistar (NYSE:NAV) büßten nach enttäuschenden Geschäftszahlen über zwei Prozent ein und dürften damit an den sehr schwachen Vortag anknüpfen. Zudem trübte eine staatliche Vorladung aus dem US-Verteidigungsministerium die Stimmung; dabei geht es um Umsatzzahlen aus den Jahren 2009 und 2010. Allerdings waren die Aktien des Lastwagenbauers am Dienstag dank des angekündigten Einstiegs von Volkswagen (DE:VOWG) (VW) (XETRA:VOW3) noch um gut 40 Prozent nach oben geschossen - und damit weit über die von VW gebotenen 15,76 US-Dollar je Aktie hinaus.
Bei Hewlett-Packard Enterprises (NYSE:HPE) stand vor dem Handelsstart ein Minus von zweieinhalb Prozent zu Buche. Das Unternehmen, in dem bei der Zerschlagung von Hewlett-Packard im November 2015 das Geschäft mit IT-Dienstleistungen untergebracht worden war, legt einen Teil seines Software-Geschäfts mit einem anderen Unternehmen zusammen. Programme für Bereiche wie Big Data, Sicherheit in Unternehmen oder Informations-Management sollen gemeinsam mit dem Anbieter Micro Focus entwickelt werden. Die HPE-Aktionäre sollen 50,1 Prozent an der gemeinsamen Firma halten.
Twitter-Papiere (NYSE:TWTR) verloren nach einem Medienbericht fast fünf Prozent. Laut dem Fernsehsender CNBC gibt es derzeit keine Übernahmeangebote für den angeschlagenen Kurznachrichtendienst.