NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einem von Zinshoffnungen getriebenem Rekordtag dürfte die Aktienrally an den US-Börsen am Donnerstag noch ein wenig weitergehen. Der Broker IG errechnete für den Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) rund eine halbe Stunde vor Handelsbeginn 26 949,5 Punkte und damit ein Plus von 0,33 Prozent. Die nächste runde Marke von 27 000 Zählern ist somit zum Greifen nah.
Am Mittwoch hatte US-Notenbankchef Jerome Powell den Märkten mit seinen Aussagen vor dem Parlament Hoffnungen auf eine baldige Leitzinssenkung gemacht. So sprach er etwa die Unsicherheit um die bestehenden Handelskonflikte und damit um die Wirtschaft an. "Normalerweise gibt der US-Notenbankchef ja keine allzu starken und konkreten Hinweise auf seinen geldpolitischen Kurs", schrieb Marktexperte Craig Erlam vom Devisenhändler Oanda in einem Kommentar. "Die Botschaft am Mittwoch war aber klar, die Daten schwächen sich ab - vor allem aufseiten der Inflation - und die Risiken eines Abschwungs sind erheblich."
Zuletzt hatten Beobachter befürchtet, dass es wegen starker Arbeitsmarktdaten in den USA doch nicht zu einem vorzeitigen geldpolitischen Eingreifen der Fed kommen könnte - obwohl das lange Zeit als ausgemacht galt. Die Kurse an der Wall Street und der Nasdaq sprangen nach Powells Rede entsprechend auf ein neues Rekordhoch. Lange halten konnten sie es allerdings nicht. Experten verwiesen am Donnerstag denn auch darauf, dass das billige Geld allein die bestehenden geopolitischen und wirtschaftlichen Konflikte noch nicht beseitigt. Ein positives Bild habe Powell jedenfalls nicht von der aktuellen Wirtschaftslage gezeichnet.
Am Donnerstag wird der Fed-Chef nun seinen zweiten Auftritt vor dem Kongress haben. Hier wird allerdings wenig Neues erwartet, da er seine Rede aller Voraussicht nach wiederholen dürfte. Weitere Details könnten in einer anschließenden Fragerunde zur Sprache kommen. Zusätzlich anstehende Konjunkturdaten, wie die wohl weitgehend unveränderten Verbraucherpreise in den USA (ohne Energie), die Erstanträge zur Arbeitslosenhilfe in dieser Woche und die Realeinkommen, dürften die Märkte nur marginal bewegen.
Bei den Unternehmen ging es bereits für die Fluggesellschaft Delta Airlines
Dazu hatte die US-Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) die Papiere von Walmart (112:WMT) mit einer Kaufempfehlung aufgenommen. Die Strafzölle belasteten den Einzelhandelskonzern etwas stärker als die Wettbewerber, aber das Management versuche die Folgen zu dämpfen, schrieb Analystin Kate McShane in einer Studie. Zudem habe die Unternehmensführung ein klare Strategie, um überdurchschnittliche Margen zu erzielen. Auch sei die Bewertung der Aktie günstig. Die Aktie legte vorbörslich um 0,28 Prozent zu.