FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor neuen wichtigen Wirtschaftsdaten aus den USA wird der Dax F:DAX am Freitag stabil erwartet. Tags zuvor war er zeitweise sehr kräftig auf Talfahrt gegangen; er endete schließlich jedoch moderat im Plus.
Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart stand der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex bei 8573 Punkten und damit 0,12 Prozent unter dem Schluss zur Kernhandelszeit am Donnerstag. Dennoch dürfte der Dax an diesem Tag seine vierte Verlustwoche in Folge einfahren - sein bisheriges Wochenminus beläuft sich auf 2,3 Prozent.
Der Future auf den EuroStoxx 50 F:SX5E signalisiert für den Leitindex der Eurozone an diesem Morgen ein Minus von 0,24 Prozent.
Mit Blick auf die am Nachmittag anstehenden US-Daten rechnet Analyst Dirk Gojny damit, dass die Aktivität auf dem Immobilienmarkt zugenommen hat und auch die Stimmung der US-Konsumenten "weiterhin sehr gut" sein sollte. "Außerdem wird man nach Mailand schauen und auf Fortschritte bei der Bewältigung der Ukraine-Krise hoffen", sagte er. "Im Vorfeld wurde von russischer Seite zwar gepoltert, das bedeutet aber noch lange nicht, dass man sich nicht aufeinander zubewegt."
BANKEN UND INFINEON WEGEN US-QUARTALSBERICHTEN IM FOKUS
Bankenwerte dürften weiter im Blick stehen, da am frühen Nachmittag die Zahlen des Wall-Street-Hauses Morgan Stanley F:MS (ETR:DWD) veröffentlicht werden. Quartalszahlen und Ausblicke von US-Branchenkollegen dürften zudem die Infineon-Aktien F:IFX bewegen. Während AMD F:AMD F:AMD und Sandisk F:SNDK (FSE:SSK) laut einem Händler mit ihren Umsatzprognosen enttäuscht hätten, konnte der Chiphersteller Xilinx F:XLNX (ETR:XIX) mit seinen Geschäftszahlen überzeugen.
Die Papiere der Lufthansa F:LHA bleiben wegen des weiter ungelösten Tarifstreits unter Beobachtung, auch wenn nach zwölf Stunden der Pilotenstreik bei der Tochter Germanwings zu Ende gegangen ist. Die Fluggesellschaft will, dass ihre Piloten später als bisher in den bezahlten Vorruhestand gehen - die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit wehrt sich dagegen.
KREISE: TELEKOM ERNEUT IM GESPRÄCH MIT ORANGE ÜBER EE
Die Deutsche Telekom F:DTE und der französische Telekomkonzern Orange (PSE:ORA) sprechen Insidern zufolge wieder über den Verkauf ihres gemeinsamen britischen Mobilfunkunternehmens Everything Everywhere (EE). Das Joint Venture könne dabei mit 15 Milliarden Euro bewertet werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Am wahrscheinlichsten sei ein Börsengang.
Einen Großauftrag konnte Airbus F:AIR (PSE:PAIR) an Land ziehen. Die europäische Weltraumorganisation Esa hat sechs Wettersatelliten für zusammen 1,3 Milliarden Euro geordert. Die MetOp Second Generation (SG) genannten Satelliten sollen von 2021 kontinuierlich hochwertige weltweite Wetterdaten liefern.