Investing.com -- Futures auf US-Aktienindizes sind am US-Montagmorgen unter die Räder gekommen, nachdem Donald Trump die Sorgen über einen voll ausgewachsenen Handelskrieg wiederaufleben lassen hatte, indem er Zölle auf Importe aus China im Wert von hunderten Milliarden USD androhte.
Der Dow Futures lag um 12:45 MEZ 488 Punkte oder 1,8% tiefer, während der S&P 500 Futures 49 Punkte oder 1,7% verlor und der technologielastige Nasdaq 100 Futures um 167 Punkte oder 2,1% absackte.
Trumps Drohungen haben Berichten zufolge China veranlasst, die für diese Woche angesetzte Runde von Handelsgesprächen abzusagen, was der Politik der Chinesen entspricht, “mit einer Pistole am Kopf” nicht zu verhandeln. Das Wall Street Journal berichtete allerdings, dass eine Handelsdelegation wie geplant nach Washington reisen werde.
Es ist allerdings nicht klar, ob der stellvertretende Ministerpräsident Chinas, Liu He, mit an Bord sein werde, wie es eigentlich geplant war. Lius Abwesenheit würde es der Delegation weitaus schwerer machen, zu gewichtigen Entscheidungen zu kommen und damit eine Lösung des Konflikts zwischen beiden Ländern verzögern.
Trumps Tweets kamen als Überraschung, nachdem Unterhändler von allmählichen Fortschritten berichtet und die Möglichkeit eines Gipfels Ende Mai in den Raum gestellt hatten, wo ein Deal unterzeichnet werden könnte.
Die Liste der größten Verlierer im vorbörslichen Handel wird vorhersehbarerweise von den Aktienzertifikaten (ADRs) auf chinesische Unternehmen wie Alibaba (NYSE:BABA), Jd.com (NASDAQ:JD) und dem Hersteller von Elektrofahrzeugen NIO (NYSE:NIO) angeführt. Allerdings waren auch die Papiere vom Chipdesigner Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) und von Apple (NASDAQ:AAPL) – das stark in China exponiert ist, sowohl in seiner Lieferkette, als auch im Hinblick auf die iPhone-Verkäufe – erheblich belastet.
Trumps Intervention nur 48 Stunden nach einem weiteren soliden Beschäftigungsbericht dämpften jegliche Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen durch die Federal Reserve. Drei hochrangige Fed-Mitglieder könnten ihre Interpretation des Reports abgeben, wenn sie heute noch Auftritte absolvieren.
Die US-Rohölfutures litten ebenfalls unter der Twitter-Aktivität des amerikanischen Präsidenten, da ein Handelskrieg vom Internationalen Währungsfonds und vielen anderen als eines der größten Risiken für die Weltwirtschaft und damit auch den Ölverbrauch angesehen wird.
Die US-Rohölfutures brachen heute ein und lagen um 12:45 MEZ um 0,9% tiefer auf 61,38 USD, während Öl der Sorte Brent sich um 0,6% auf 70,42 USD verbilligt hat.
Ansonsten stiegen am Rohstoffmarkt die Goldfutures mit den andere krisensicheren Wertanlagen an und wurden zu 1.282,05 USD gehandelt, während sie vor den Tweets noch 1.271,95 USD kosteten.
Am Devisenmarkt ist der US-Dollarindex, der den Kurs der amerikanischen Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, gegenüber Euro, Pfund und australischem Dollar gestiegen aber gegenüber dem Yen und dem Schweizer Franken gefallen.
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