FRANKFURT (dpa-AFX ) - Beiersdorf (XETRA:BEIG) hat bei Anlegern für ein Wechselbad der Gefühle gesorgt. Während sich bei der Dividende des Nivea-Herstellers Ernüchterung breit machte, kamen die am Donnerstag vorgestellten Gewinnzahlen gut an. Die Folge war eine Berg- und Talfahrt für die Aktie. Zuletzt verteuerte sich das Papier um 2,18 Prozent auf 78,76 Euro. Im frühen Handel war der Dax-Wert mit einem Abschlag von bis zu 1,63 Prozent ans Indexende gerutscht, dann stellte sich mit plus 2,78 Prozent bei 79,22 Euro ein Rekordhoch ein. Der Dax (DAX) knackte zeitweise die 11 000-Punkte-Marke und stand zuletzt 0,58 Prozent höher.
Analyst Thomas Maul von der DZ Bank stellt auf eine positive Überraschung beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) ab, das von beiden Unternehmenssegmenten profitiert habe. Er schätze die Finanzziele für das Jahr 2015 konservativ ein. Mit starken Marken und neuen Produkten dürfte Beiersdorf sowohl in saturierten Märkten wie Deutschland oder Frankreich als auch in Schwellenländern weitere Marktanteile gewinnen und schneller wachsen als die Wettbewerber. Er blieb bei seiner Kaufempfehlung.
Auch Analystin Hermine de Bentzmann vom Investmenthaus Raymond James hebt die dynamische Entwicklung positiv hervor: das Umsatzwachstum habe sich Ende 2014 nochmal gut beschleunigt. Die Hamburger steigerten ihre Verkäufe im vergangenen Jahr auf vergleichbarer Basis um 4,7 Prozent. Zum Vergleich: Der französische Konkurrent L'Oreal konnte seine Erlöse nun um 3,7 Prozent bereinigt um Sondereffekte steigern. Auch die Marge von Beiersdorf legte aus Sicht der Analystin schön zu, was sie so aber auch erwartet hatte.
Für Enttäuschung sorgte indes die Dividende - gerade auch mit Blick auf die von L'Oreal, wie ein Händler sagte. Während Beiersdorf die Ausschüttung wie schon seit Jahren stabil bei 0,70 Euro hält, wollen die Franzosen ihre Dividende um 8 Prozent erhöhen. Analysten hatten sich auch von Beiersdorf eine höhere Ausschüttung erhofft.