🎁 💸 Gratis! Warren Buffetts +49.1% Portfolio jetzt kopieren und in deine Watchlist packen!Portfolio kopieren

TÜRKISCHE LIRA IM FOKUS: Talfahrt setzt sich ungebremst fort

Veröffentlicht am 07.08.2018, 13:10
Aktualisiert 07.08.2018, 13:15
© Reuters.  TÜRKISCHE LIRA IM FOKUS: Talfahrt setzt sich ungebremst fort
EUR/TRY
-
CBKG
-

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Absturz der türkischen Lira hat sich zuletzt ungebremst fortgesetzt. Ausgelöst wurde die jüngste Verschärfung des Absturzes durch die Weigerung der türkischen Notenbank, trotz der hohen Inflation die Leitzinsen auf ihrer jüngsten Zinssitzung anzuheben. Die Glaubwürdigkeit der Zentralbanker ist stark angeschlagen, da sie aus Sicht von Beobachtern dem Druck von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan nachgeben. Hinzu kamen die Sanktionen der USA. Ökonomen erwarten eine Fortsetzung der Talfahrt der Lira, die zu einer schweren Wirtschaftskrise der Türkei führen könnte.

DAS PASSIERT GERADE BEI DER LIRA:

Am Montag war der Euro erstmals über die Marke von sechs Lira gestiegen. Dies ist das Resultat eines lang anhaltenden Abwärtstrends. So gab die Lira seit Jahresbeginn zu Dollar und Euro etwa ein Viertel nach. Beschleunigt hatte sich die Talfahrt am 24. Juli, als die türkische Notenbank darauf verzichtete, den Leitzins trotz der sehr hohen Inflation und der Talfahrt der Lira anzuheben. Im Juli war die Inflationsrate auf fast 16 Prozent gestiegen. Dies war die höchste Inflationsrate seit Oktober 2003.

Diese Zurückhaltung hatte die sowieso schon angeschlagene Glaubwürdigkeit der Notenbank weiter beschädigt. Schließlich ist Staatschef Erdogan ein entschiedener Gegner hoher Zinsen. Er stellte sogar die gewagte These auf, dass man mit sinkenden Zinsen die Inflation bekämpfen könne. Erdogan hatte zudem seinen Einfluss auf die Geldpolitik durch ein Dekret verstärkt, das ihn künftig zur Ernennung des Präsidenten und des Vizepräsidenten der Zentralbank ermächtigt. Außerdem wird die Amtszeit der beiden Spitzennotenbanker des Landes von bisher fünf auf nur noch vier Jahre verkürzt.

Ein weiterer Belastungsfaktor für die Lira ist der Konflikt mit den USA um den in der Türkei festgehaltenen US-Pastor Andrew Brunson. Die US-Regierung hatte am vergangenen Mittwoch Sanktionen gegen den türkischen Innenminister Süleyman Soylu und gegen Justizminister Abdülhamit Gül verhängt. Die Lira gab deutlich nach, auch wenn die wirtschaftliche Bedeutung der Maßnahme eher gering ist. Dies zeigt laut Ökonomen das geschwundene Vertrauen in die Lira. Wie viele andere Schwellenländer auch leidet die Lira zudem unter den Zinserhöhungen der US-Notenbank. Der Dollar wird dadurch für Anleger attraktiver.

DAS SAGEN ÖKONOMEN:

"Ich befürchte, die richtige Krise geht jetzt erst richtig los", sagte Devisenexperte Lutz Karpowitz von der Commerzbank (DE:CBKG). "Diejenige, die nicht nur ein paar Devisenhändlern weh tut, sondern der türkischen Volkswirtschaft und Gesellschaft." Er verweist auf das "exorbitante Leistungsbilanzdefizit". Er sieht die Möglichkeit einer großen realwirtschaftlichen Krise. Eine galoppierende Inflation könnte die Ersparnisse weiter Teile der Gesellschaft erodieren lassen.

Um eine Zahlungsbilanzkrise zu vermeiden, müsste die türkische Notenbank laut BayernLB durch deutliche weitere Zinserhöhungen die Währung stabilisieren und die Inflation unter Kontrolle bringen. "Fraglich ist jedoch, ob sie unter der zunehmend repressiven Staatsführung Erdogans überhaupt die nötige Handlungsfreiheit besitzt." Die Lira dürfte laut BayernLB auch bei der Marke von sechs Lira je Euro keinen Halt finden und weiter abwerten.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.