Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar legte zu Beginn des europäischen Handels am Mittwoch leicht zu, aber der übergeordnete Trend zeigt weiter nach unten, insbesondere gegenüber der Gemeinschaftswährung, nachdem das EU-Konjunkturpaket die Stimmung gegenüber dem Euro aufgehellt hat.
Der EUR/USD gewann 0,1% auf 1,1535 Dollar, nachdem er zuvor im asiatischen Handel mit 1,1547 Dollar den höchsten Stand seit Januar 2019 erreicht hatte. .
Der Dollar-Index, der den Dollar gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen darstellt, kletterte um 0,1% auf 95,097. Zuvor war er auf ein Tief von 95,007 gefallen. Es war der tiefste Stand seit Anfang März.
Unterdessen erholte sich USD/JPY um 0,1% auf 106,87, der AUD/USD stieg um 0,3% auf 0,7149 und markierte damit den höchsten Stand seit April letzten Jahres, während der GBP/USD um 0,1% auf 1,2716 Dollar zurückging, das Sechswochenhoch bleibt allerdings greifbar.
Zuvor hatten sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union auf ein umfassendes Konjunkturpaket geeinigt, das den Ländern der Region beim Wiederaufbau ihrer Volkswirtschaften nach der Covid-19-Krise helfen soll.
Gleichzeitig besteht der Eindruck, dass die Abgeordneten in den USA Schwierigkeiten haben, einen Konsens über das nächste Konjunkturpaket zur Ankurbelung der amerikanischen Wirtschaft zu erzielen.
"Man könnte sagen, dass der Dollar aufgrund der hohen Risikobereitschaft schwächer wird", sagte Shane Oliver, Leiter der Anlagestrategie und Chefökonom bei AMP (OTC:AMLTF) Capital Investors, in einem Reuters-Bericht.
"Ironischerweise wurde die Schwäche des Dollars durch die Besorgnis darüber verschärft, dass die Vereinigten Staaten mit Blick auf die Konjunkturimpulse nicht so viel tun wie die Europäer".
Das Ergebnis des EU-Gipfels bezeichnen die Analysten der ING als historischen Schritt, denn die Zuschüsse deuten auf Solidarität unter den einzelnen Staaten hin, während die gemeinsame Ausgabe von Bonds auf Integration deutet.
Dennoch erwartet die ING, dass die guten Nachrichten für den Euro jetzt größtenteils im Kurs enthalten sind, und der nächste Aufwärtsimpuls von der Dollar-Seite kommen muss.
Die Bank erwartet, dass der Wechselkurs EUR/USD bis Ende des Jahres die Marke von 1,20 Dollar erreichen wird.