Investing.com - Die erste volle Handelswoche im Jahr 2020 wird voraussichtlich volatil werden, da die Tötung des höchsten iranischen Militärbefehlshabers durch die USA weiterhin an den Märkten zu spüren ist und geopolitische Risiken in den Mittelpunkt rücken. Diese Woche wird auch der erste US-amerikanische Bericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft des Jahrzehnts erscheinen, der nach den starken Zuwächsen im November auf eine Verlangsamung des Beschäftigungswachstums hindeuten dürfte. Die Marktteilnehmer werden auch die laufenden Entwicklungen im Hinblick auf das Handelsabkommen zwischen den USA und China sowie den Brexit beobachten.
Investoren stürmten am Freitag in sichere Häfen, nachdem US-Luftangriffe im Irak Qassem Soleimani, Teherans bedeutendsten Militärkommandeur, getötet hatten, was den japanischen Yen auf ein Dreimonatshoch schickte, während der Dollar Schwäche zeigte, nachdem Daten aus den heimischen Fabriken so schlecht wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr gewesen waren.
Der Dollar fiel auf bis zu 107,8 Yen und stand zuletzt um 0,4% tiefer auf 108,1. Angesichts des Status Japans als größte Gläubigernation der Welt wird der Yen oft als Risikohafen angesehen. Ein Feiertag in Tokio sorgte auch für dünne Umsätze, was die Kurse übertrieben ausschlagen ließ.
Der Schweizer Franken, eine weitere als sicher empfundene Währung, stieg gegenüber dem Euro auf ein Viermonatshoch von 1,0825. Der US-Dollar erreichte gegenüber dem Euro ein Wochenhoch.
Der US-Dollar-Index profitierte anfangs von der Flucht in sichere Anlagen. Diese Gewinne verflogen jedoch, nachdem das Institute for Supply Management (ISM) für Dezember einen deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung des verarbeitenden Gewerbes meldete. Der Index stand zuletzt um 0,08% höher auf 96,602.
Das verarbeitende Gewerbe in den USA war im Dezember so stark wie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr geschrumpft. Das Auftragsvolumen brach fast auf ein 11-Jahrestief ein und die Beschäftigung in den Fabriken ging für den fünften Monat in Folge zurück.
Die längerfristigen Auswirkungen auf den Dollar sind unklar. Obwohl es am Freitag geschwächt hat, könnte die Währung letztendlich davon profitieren, sollte eine Verschlechterung der amerikanischen Industrieproduktion die Hoffnungen für das globale Wachstum in 2020 dämpfen.
“Die Idee, dass andere Länder, die große Exporteure in die USA sind, in naher Zukunft einen großen Aufschwung erleben könnten - diese Idee verliert hier an Boden “, sagte Karl Schamotta, Chefmarktstratege bei Cambridge Global Payments.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste wichtiger Wirtschaftsereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, 6. Januar
China - Caixin-Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen
Eurozone - endgültiger Einkaufsmanagerindex zum Dienstleistungsgewerbe, Sentix Investorvertrauen, Erzeugerpreisinflation
Großbritannien - endgültiger Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe
USA - endgültiger Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe
Dienstag, 7. Januar
Eurozone - Vorabschätzung der Verbraucherpreisinflation
USA - Handelsbilanz, ISM-Einkaufsmanagerindex ohne verarbeitendes Gewerbe, Fabrikbestellungen
Mittwoch, 8. Jan.
Eurozone - Deutsche Fabrikbestellungen
USA - ADP Lohnbeschäftigung außerhalb der Landwirtschaft; Federal Reserve Gouverneurin Lael Brainard hält Rede
Donnerstag, 9. Januar
China - Verbraucherpreisinflation, Erzeugerpreisinflation
Eurozone - Deutsche Industrieproduktion und Handelsbilanz
US - Anträge auf Arbeitslosengeld, New York Fed- Präsident John Williams hält Rede
Freitag, 10. Januar
Australien - Einzelhandelsumsätze
USA - Bericht zur Lohnarbeit außerhalb der Landwirtschaft
Kanada - Beschäftigungsbericht
-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.