Investing.com - US-Finanzministerin Janet Yellen warnte am Montag erneut vor einem möglichen Zahlungsausfall der USA Anfang Juni - möglicherweise schon am 1. Juni.
"Angesichts der nun verfügbaren zusätzlichen Informationen schreibe ich Ihnen, um Sie darauf hinzuweisen, dass wir nach wie vor der Ansicht sind, dass das Finanzministerium wahrscheinlich nicht mehr in der Lage sein wird, alle Regierungsverpflichtungen zu erfüllen, wenn der Kongress nicht bis Anfang Juni und möglicherweise schon am 1. Juni gehandelt hat, um die Schuldengrenze zu erhöhen oder auszusetzen", schrieb sie in einem Brief an US-Abgeordnete.
In einem zweiten Brief an den Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, ergänzte Yellen, dass die "Kreditkosten des Finanzministeriums" für Anfang Juni fällige Wertpapiere "erheblich gestiegen" seien. Sie machte noch einmal deutlich, wie wichtig es sei, eine Einigung zu erzielen.
Yellen hat wiederholt davor gewarnt, dass ein Versäumnis des Kongresses, die Schuldengrenze von 31,4 Billionen Dollar anzuheben, eine "Verfassungskrise" heraufbeschwören und eine "wirtschaftliche und finanzielle Katastrophe" auslösen könnte.
Gestern bestätigte US-Präsident Joe Biden erste Berichte, wonach er sich heute mit hochrangigen Vertretern des Kongresses treffen wird. Er sei weiterhin "optimistisch", dass es zu Fortschritten kommen werde, meinte Biden in diesem Zusammenhang.
Biden will am Mittwoch trotz des Streits nach Japan zum G7-Gipfel reisen und anschließend nach Australien. Notfalls könnte die Auslandsreise aber auch abgesagt werden.
Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses zeigte sich dagegen weniger optimistisch. "Ich glaube immer noch, dass wir weit voneinander entfernt sind", sagte Kevin McCarthy am Montag.