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Vor der FED-Sitzung: Das erwarten Ökonomen von der US-Notenbank

Veröffentlicht am 21.09.2022, 11:54

von Robert Zach 

Investing.com - Seit Tagen dreht sich an den Märkten alles um die Frage, wie stark die US-Notenbank Fed an diesem Mittwoch die Leitzinsen anheben wird. Das löste bereits wilde Bewegungen an den Aktien-, Anleihe- und Rohstoffmärkten aus. Sei es auf der Aktienseite der Dow Jones, der S&P 500, der Nasdaq 100, oder auf der Anleihenseite die Treasury-Kurse mit Laufzeiten von zwei oder zehn Jahren, sie alle mussten im Vorfeld des heutigen Zinsentscheids starke Verluste hinnehmen.

Um 20.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit gibt die Federal Reserve ihre Zinsentscheidung zusammen mit den Wirtschafts- und Zinsprognosen bekannt. Eine halbe Stunde später erläutert Fed-Chef Jerome Powell in einer Pressekonferenz die Beschlüsse und Überlegungen.

Den marktseitigen Wahrscheinlichkeiten nach wird der Offenmarktausschuss der Federal Reserve (FOMC) die Leitzinsen um mindestens 75 Basispunkte auf eine Spanne von 3,00 bis 3,25 Prozent anheben. Zwei von Bloomberg befragte Analysten erwarten sogar eine Erhöhung um einen vollen Prozentpunkt.

Zur Eindämmung der Inflation, die sich immer noch auf dem höchsten Stand seit 40 Jahren befindet, hat die Fed die Leitzinsen seit März um insgesamt 225 Basispunkte angehoben und den Zinskorridor im Juli auf 2,25 bis 2,5 Prozent erhöht.

Viel wichtiger als die eigentliche Zinserhöhung auf der heutigen Sitzung dürfte jedoch die Frage sein, wo die Fed-Vertreter den Leitzins in den Jahren 2022 und 2023 sehen.

Marktbeobachter rechnen derzeit mit einer weiteren Zinsanhebung um 75 Basispunkte im November und 50 Basispunkte im Dezember. Das würde die Schlussrate in diesem Jahr auf 4,5 Prozent bringen. Für 2023 wird derzeit dagegen nur eine Leitzinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte eingepreist und eine Zinssenkung zum Jahresende.

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Das erwarten Ökonomen von der heutigen Entscheidung der US-Notenbank Fed:

ING (AS:INGA): "Eine 75 Basispunkte-Zinserhöhung ist nach wie vor unser Basisszenario, aber wir sind uns des Risikos bewusst, dass sich die Inflation als hartnäckiger erweist, als wir ursprünglich gedacht hatten, und dass die Fed bei den folgenden Sitzungen im November und Dezember aggressiver vorgehen könnte, als wir es gegenwärtig vorhersehen. Zwar sprechen das geopolitische Umfeld, die Konjunkturabschwächung in China, das Potenzial für Energierationierungen in Europa, der starke Dollar und die fragilen inländischen Aktien- und Immobilienmärkte für einen moderateren Straffungspfad in den kommenden Monaten, doch wenn sich die Inflationsdynamik nicht merklich verlangsamt, wird die Notenbank die Leitzinsen im November um weitere 75 Basispunkte und im Dezember möglicherweise um 50 Basispunkte anheben. In ihrer Botschaft wird die Fed wohl vor allem ihre Datenabhängigkeit betonen, aber in ihren aktualisierten Wirtschaftsprognosen dürfte der Leitzins Ende 2022 eher bei 4,125 Prozent als bei 3,4 Prozent (Juli-Prognose) liegen. Auf diesem Niveau dürfte er auch 2023 belassen werden, ehe er dann wieder auf seinen langfristigen Durchschnitt von 2,5 Prozent sinkt."

Rabobank: "Das FOMC sollte den Zielkorridor für die Federal Funds Rate um 75 Basispunkte auf 3,00 bis 3,25 Prozent anheben. Für das nächste Jahr rechnen wir mit einem Zinsgipfel bei 5,00 Prozent. Vor 2024 rechnen wir nicht mit einem Kurswechsel der Fed. Der Hauptgrund, warum wir mit unseren Fed- und Geldmarktprognosen über dem Konsens liegen, lautet, dass eine Lohn-Preis-Spirale in Gang gekommen ist, die für eine hartnäckig hohe Inflation sorgen wird. Da die Fed der Gewährleistung von Preisstabilität eindeutig Vorrang vor Vollbeschäftigung einräumt, wird dies das FOMC zu höheren Leitzinsen als derzeit erwartet zwingen."

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NBF: "Das FOMC dürfte auf seiner dritten Sitzung in Folge den Leitzins um 75 Basispunkte anheben. Vor dem Hintergrund der nach wie vor hohen Inflation und der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt wird die Fed wahrscheinlich signalisieren, dass weitere Zinserhöhungen erforderlich sind. Diesbezüglich erhalten wir heute neue Wirtschaftsprojektionen sowie einen neuen "Dot Plot", der uns neue Einblicke in den vom FOMC erwarteten Zinspfad geben wird. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der Median des "Dot Plots" für 2022 nach oben in Richtung 4 Prozent korrigiert werden. Entsprechend der jüngsten Rhetorik der Fed ist eine Zinssenkung vor 2024 eher unwahrscheinlich. Genauso interessant werden die Wirtschaftsprognosen des FOMC sein. Die Juni-SEPs deuteten auf eine sehr weiche Landung der Wirtschaft hin, aber Powell räumte in seinen Kommentaren in Jackson Hole ein, dass es für Haushalte und Unternehmen "schmerzhaft" werden könnte, so dass eine wesentliche Herabstufung bevorstehen dürfte. Wie üblich wird es nach der Sitzung eine Pressekonferenz von Jerome Powell geben, die weitere Hinweise auf den künftigen Zinspfad geben dürfte."

Moody's Analytics: "Die Fed wird den Leitzins in dieser Woche voraussichtlich um 75 Basispunkte anheben, im November und Dezember um jeweils 50 Basispunkte. Damit würde die Fed Funds Rate bis Ende dieses Jahres auf 4 bis 4,25 Prozent steigen. Das ist in etwa das, was die Anleger weltweit erwarten. Wenn sich die Fed also an dieses Drehbuch hält, dürften die Aktienkurse in der Spanne bleiben, in der sie sich seit ihren Juni-Tiefstständen befinden. Die US-Notenbank wird den Leitzins hoch genug halten müssen, um die Bedingungen auf den Finanzmärkten straff zu halten. Die Geldpolitik wirkt sich in erster Linie über die Finanzmarktbedingungen auf die Wirtschaft aus, und um das Wachstum unter dem Potenzial der Wirtschaft zu halten, muss die Fed die Finanzmarktbedingungen straff halten. Der Dot-Plot dürfte zeigen, dass die Zentralbank mit einer Zinssenkung im Jahr 2024 rechnet und diese auch 2025 fortsetzt. An der Schätzung des neutralen Leitzinses durch die Fed wird sich voraussichtlich nichts ändern. Daher dürfte die Fed die Zinsen irgendwann kontinuierlich senken müssen, um den Leitzins wieder auf seinen neutralen Satz von 2,5 Prozent zu bringen."

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Citibank (NYSE:C): "Eine weitere Leitzinserhöhung um 75 Basispunkte auf 3,00 bis 3,25 Prozent ist zu erwarten. Wichtiger aber werden die Dot-Plot-Matrix der Fed und die Wirtschaftsprognosen sein. Es besteht nach wie vor das Risiko, dass die Median-Erwartungen für den Leitzins in der Zusammenfassung der Wirtschaftsprojektionen (Summary of Economic Projections) gegenüber den Juni-Werten deutlich ansteigen und dass die Median-Dots für 2022 auf 4,0 bis 4,25 Prozent und für 2023 auf 4,5 Prozent steigen. Auf der Pressekonferenz dürfte sich der Vorsitzende Powell ähnlich äußern wie bei seiner Rede in Jackson Hole."

TDS: "Wir gehen davon aus, dass das FOMC eine weitere große Zinserhöhung um 75 Basispunkte vornehmen und damit den Zielkorridor für die Fed Funds Rate auf 3,00 bis 3,25 Prozent anheben wird. Damit würde der Ausschuss die Geldpolitik über das von ihm geschätzte längerfristig neutrale Niveau anheben. Unserer Ansicht nach wird das FOMC mit seiner Aktualisierung der Konjunkturprognosen auch eher hawkishe Signale aussenden, während der Fed-Vorsitzende Powell auf seiner Botschaft von Jackson Hole aufbauen wird."

Swedbank: "Die Fed wird den Leitzins im September um weitere 75 Basispunkte anheben, bevor sie das Tempo dann im November und Dezember auf jeweils 25 Basispunkte herabsetzt, weil der Zins in den restriktiven Bereich geht. Damit läge der Leitzins zum Jahresende bei 3,50 bis 3,75 Prozent. Darüber hinaus wird die Fed im September ihre quantitative Straffung beschleunigen und ihre Bilanz um bis zu 95 Milliarden Dollar monatlich verkleinern. Für das kommende Jahr wird die Fed dann voraussichtlich die Geldpolitik beibehalten und sich darum bemühen, den Spagat zwischen der Eindämmung der Inflation und der Begrenzung des Schadens für die Realwirtschaft zu schaffen."

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T. Rowe Rice: "Wir erwarten, dass die Fed die Federal Funds Rate (FFR) um 75 Basispunkte (bp) auf 3,0 bis 3,25 Prozent anheben wird (im Einklang mit dem Konsens und dem Markt). Die Fed hält an ihrem straffen Kurs fest und ist nicht so weit, den Kampf gegen die Inflation für gewonnen zu erklären. Das künftige Tempo der Zinserhöhungen und das Ziel bleiben jedoch von den Daten abhängig. Die Fed muss zumindest die Bedingungen klären, die erforderlich sind, um das Tempo der Zinserhöhungen auf 50 Basispunkte zu reduzieren. Die Höhe des Leitzinses sollte ihnen dabei helfen: "Zügige" Zinserhöhungen waren angemessen, als die Zinssätze unter dem neutralen Niveau lagen (irgendwo zwischen 2,0 und 2,5 Prozent), aber "gezielte" Zinserhöhungen wären jetzt, da die Zinssätze restriktiv sind und sich der Wohnungsbau und die Verbraucherausgaben verlangsamen, besser geeignet. Angesichts des angespannten Arbeitsmarktes und der hartnäckigen Inflation ist eine völlige Pause allerdings keine Option."

Danske Bank (CSE:DANSKE): "Die Fed wird die Zinsen heute voraussichtlich um 75 Basispunkte anheben - der Markt hält sogar eine Anhebung um 100 Basispunkte für möglich. Die jüngsten Inflationsdaten rechtfertigen eine so starke Anhebung nicht, und die Tatsache, dass die Realrenditen steigen und sich die finanziellen Bedingungen verschärft haben, deutet darauf hin, dass die hawkishe Rhetorik der Fed nach Jackson Hole wie beabsichtigt funktioniert. Während wir an unserer Erwartung einer dritten Anhebung um 75 Basispunkte festhalten, erachten wir auch eine vierte Erhöhung um 75 Basispunkte im November und möglicherweise eine fünfte Anhebung um 75 Basispunkte im Dezember sowie eine Schlussrate von deutlich über 4 Prozent im nächsten Jahr als wahrscheinlich."

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Commerzbank (ETR:CBKG): "Die Fed wird auf ihrer Sitzung voraussichtlich einen weiteren großen Zinsschritt vornehmen, den dritten um 75 Basispunkte in Folge. Der Devisenmarkt rechnet bereits mit einem kräftigen Zinsschritt der Fed, weshalb der Dollar nur marginal von 75 Basispunkten profitieren dürfte. Die Fed müsste den Devisenmarkt schon mit einem stärkeren Schritt überraschen und vermutlich auch signalisieren, dass der Leitzins noch über 4 Prozent steigen könnte, damit der Dollar einen weiteren zusätzlichen Schub erhält."

Nordea: "Unseres Erachtens wird die Fed ihre Fed Funds Target (NYSE:TGT) Range um 75 Basispunkte anheben. In unserer aktuellen Zinsprognose haben wir einige Zinsschritte aus dem nächsten Jahr vorverlegt. Anfang nächsten Jahres dürften die Zinsen über das neutrale Niveau hinaus in den restriktiven Bereich steigen und dort so lange bleiben, wie es nötig ist, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Nach unserer Einschätzung erfordert dies eine lange Phase mit hohen Leitzinsen. Die Chancen, dass die Fed in nächster Zeit einen Kurswechsel vollzieht, sind gering."

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USA regieren die Welt, alle andere haben leider nichts zu sagen
Immer noch besser als wenn Russland oder China die Welt regierten.
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