NEW YORK (dpa-AFX) - US-Staatsanleihen haben am Dienstag nach zeitweisen Gewinnen zuletzt nachgegeben. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) gab um 0,11 Prozent auf 124,67 Punkte nach, während die US-Aktienmärkte ihre Gewinne ausweiteten. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg auf 2,16 Prozent und damit erneut auf den höchsten Stand seit Mitte 2019.
An den Finanzmärkten bleibt der Ukraine-Krieg das bestimmende Thema. Gespräche zwischen Russland und der Ukraine wurden fortgesetzt, die zuletzt Hoffnungen auf eine Annäherung der Kriegsparteien aufkeimen ließen. Von einem Durchbruch kann bisher aber nicht gesprochen werden. In einem Telefonat mit EU-Ratspräsident Charles Michel kritisierte Russlands Präsident Wladimir Putin das Auftreten der ukrainischen Seite. Putin habe gesagt, "dass Kiew keine ernsthafte Haltung zur Suche nach für beide Seiten akzeptablen Lösungen zeigt", hieß es in einer Kreml-Mitteilung vom Dienstagabend.
In den Fokus rückt der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed, von der am Mittwoch die erste Zinsanhebung seit 2018 erwartet wird. Damit wollen die Währungshüter die hohe Inflation bekämpfen, die sich zuletzt wegen der Verknappung von Rohstoffen im Zuge des Ukraine-Konflikts noch weiter beschleunigte. Neue Preisdaten bestätigten dies. Die Erzeugerpreise stiegen im Februar zum Vorjahresmonat um zehn Prozent und damit so deutlich wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 2010.
Allerdings trübte sich auf der anderen Seite die Industriestimmung im Bundesstaat New York ein, wie der Empire-State-Indikator mit einem überraschenden und deutlichen Rückgang zeigte. Am Markt hieß es, dies habe die Befürchtungen wieder etwas gemildert, dass die Fed ihr Zinsstraffungstempo noch stärker anziehen wird. Auch fallende Ölpreise wirkten am Dienstag etwas entgegen - zwei Fakten, die Anleger am Aktienmarkt wieder ins Risiko gehen ließ. Damit verloren auch US-Anleihen an Anziehungskraft.