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ROUNDUP: Brenntag verdient deutlich weniger im Quartal - vorsichtiger für 2023

Veröffentlicht am 09.11.2023, 10:10
Aktualisiert 09.11.2023, 10:15
© Reuters
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ESSEN (dpa-AFX) - Der Chemikalienhändler Brenntag (ETR:BNRGn) wird nach Gewinnrückgängen im dritten Quartal etwas vorsichtiger für das Gesamtjahr. "Das makroökonomische Umfeld war auch im dritten Quartal schwierig, mit anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten und inflationären Tendenzen, die sich auf unsere Leistung ausgewirkt haben", sagte Unternehmenschef Christian Kohlpaintner am Donnerstag laut einer Mitteilung. Gleichzeitig normalisierten sich die Marktbedingungen und die Absatzmengen stiegen sequenziell leicht an. Das Preisniveau gebe hingegen leicht nach. Deshalb erwartet die Unternehmensführung nun, dass 2023 beim operativen Gewinn das untere Ende der Prognosespanne erreicht werde. Die Aktie gab im frühen Handel um rund 1,6 Prozent nach.

Im Sommerquartal hatte das Management bereits das obere Ende des Jahresziels etwas gesenkt. Im Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operatives Ebitda) von 1,6 Milliarden bis 1,7 Milliarden Euro. In den drei Monaten bis Ende September ging das operative Ergebnis im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 381 Millionen Euro zurück. Analysten hatten im Schnitt mit etwas mehr operativem Gewinn gerechnet.

Dabei lief es für Brenntag operativ in beiden Sparten - Specialties und Essentials - schlechter. Im Geschäftsfeld Specialties konzentriert sich Brenntag auf den Vertrieb von Inhaltsstoffen für ausgewählte Branchen. Im Bereich Essentials vermarktet das Unternehmen Prozesschemikalien.

Unter dem Strich blieb im Quartal ein auf die Aktionäre entfallender Gewinn von 176 Millionen Euro nach 247 Millionen Euro im Vorjahr. Mit knapp 4,1 Milliarden Euro schrumpfte der Umsatz um rund ein Fünftel. Experten hatten mit einem höheren Erlös gerechnet.

Um die Kosten im Konzern weiter zu senken, hat das Management weitere Maßnahmen eingeleitet. So soll die Zahl der Mitarbeiter um 300 reduziert werden. Auch sollen die Ausgaben, etwa für Dienstreisen und Beratungen, gesenkt und weitere 25 Standorte bis Ende des Jahres geschlossen werden. Mit den Maßnahmen will das Unternehmen laut früheren Aussagen von Finanzchefin Kristin Neumann einen mittleren zweistelligen Millionen-Betrag einsparen.

Der seit Anfang 2020 amtierende Unternehmenschef Kohlpaintner hatte dem Konzern einen Umbau verordnet, um Brenntag profitabler zu machen. Bis Ende 2022 wurden mehr als 1300 Stellen gestrichen und 100 Standorte geschlossen.

Derweil geht der Konzern den nächsten Schritt, um seine beiden Sparten unabhängiger aufzustellen. So baut das Unternehmen die Führung um. Mit einer Neuausrichtung des Vorstands wertet der weltgrößte Chemikalienhändler die Spitzen der beiden Sparten auf und verlagert zudem bestimmte Funktionen, Verantwortlichkeiten und Aktivitäten von der Konzernebene in die zwei Sparten. Der Vorstand verkleinert sich dabei von fünf auf vier Mitglieder.

Brenntag war zuletzt in das Visier aktivistischer Investoren geraten. Dabei macht vor allem der britische Finanzinvestor Primestone auf sich aufmerksam, der gut zwei Prozent an Brenntag hält. Primestone wie auch dem US-Hedgefonds Engine Capital geht es darum, dass sich Brenntag in die beiden Sparten für Spezial- und Basischemikalien aufspalten soll. Davon erhoffen sich die Investoren eine schnelle Wertsteigerung.

Brenntag handelt international mit Industrie- und Spezialchemikalien sowie Inhaltsstoffen. Das Unternehmen kauft die Stoffe bei Chemiekonzernen in größeren Mengen ein und verkauft sie in kleineren Mengen. In den vergangenen Jahren ist Brenntag mithilfe kleinerer Übernahmen gewachsen. Konjunkturabschwünge treffen das Unternehmen in der Regel weniger stark als Chemiekonzerne, weil Kunden dann weniger Chemikalien benötigen und diese vermehrt beim Händler statt beim Produzenten kaufen. Zuletzt beschäftigte Brenntag mehr als 17 500 Mitarbeiter in 72 Ländern.

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