Investing.com - Die US-amerikanische Notenbank Fed hat wie erwartet ihren Leitzins um einen Viertelpunkt auf 0,25 bis 0,50 Prozent angehoben. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020 hatte sie ihn in einer Spanne zwischen 0,00 und 0,25 Prozent gehalten.
Damit beginnt die Fed ihren Kurs, die Geldpolitik nach der Gesundheitskrise zu normalisieren. Vorausgegangen waren zwei Jahre mit einem Rekordtief bei Null, das während der Rezession 2020 festgelegt worden dadurch. Auf diesem Wege konnten sich Banken zu günstigen Konditionen Geld leihen und damit die Wirtschaft mit extrem billigen Krediten versorgen, um die Konjunktur wieder in Schwung zu bringen.
Die Fed hat bereits signalisiert, dass zusätzliche Zinserhöhungen zur Inflationsbekämpfung nötig sein werden. Die US-Verbraucherpreise liegen mit 7,9 Prozent im Jahresvergleich auf dem höchsten Stand seit dem Jahr 1982. Der angespannte Arbeitsmarkt, der zu höheren Einkommen führt, und die Ukraine-Krise, die die Energie- und Rohstoffpreise auf Höhenflug geschickt hat, schüren weiter Inflationssorgen.
Die Inflation soll den aktuellen Projektionen der US-Notenbanker bis Ende diesen Jahres auf 4,3 Prozent zurückgehen, Ende 2023 soll die Teuerung dann auf 2,7 Prozent fallen.
Im sogenannten Dot Plot, wo die Prognosen der einzelnen Ratsmitglieder als Punkte abgetragen sind, zeichnen sich bis Ende 2024 insgesamt neun weitere Zinsschritte ab. Für den Rest des Jahres signalisiert der Dot-Plot an jeder noch ausstehenden Fed-Sitzung - sechs an der Zahl - eine Anhebung. Damit läge die Fed Funds Rate am Ende des Jahres bei zwei Prozent.
Die Wachstumsprognose für 2022 wurde von 4,0 Prozent auf 2,8 Prozent herabgesetzt, wohingegen sie für 2023 und 2024 unverändert bei 2,2 bzw. 2,0 Prozent belassen wurde.
Obwohl das Statement keine weiteren Details zu den Bilanzplänen der Fed enthielt, hieß es, dass das FOMC "davon ausgeht, dass es auf einer der nächsten Sitzungen mit dem Abbau seiner Bestände an Staatsanleihen, Schuldverschreibungen und Mortgage-Backed Securities beginnen wird".
Den Analysten von Capital Economics nach könnte dies darauf hindeuten, dass "das QT schon etwas früher als zur Jahresmitte beginnen könnte".
Um 19.30 Uhr MEZ beginnt die Pressekonferenz mit FOMC-Chef Jerome Powell.