Investing.com - Patrick Harker, Präsident der Federal Reserve Bank of Philadelphia und nicht stimmberechtigtes Mitglied des Offenmarktausschusses der Fed (FOMC), schloss sich am Donnerstag dem hawkishen Lager an und sagte, er sehe keine Notwendigkeit für zusätzliche Impulse.
Obwohl Harker zugab, dass er die Zinssenkung im Juli um 25 Basispunkte nur "widerwillig" unterstützt hat, erklärte er in einem Interview mit CNBC, dass die Fed "ziemlich genau dort ist, wo sie sein muss".
"Wir befinden uns mit dem Zinssatz im Bereich der Neutralität", sagte Harker. "Ich denke, wir sollten die Geldpolitik eine Weile ruhen lassen und sehen, wie es läuft."
Harker argumentierte, dass die Fed das macht, was für die USA angemessen ist und dass die jüngste Inversion der Zinskurve, die einige Ökonomen für ein Signal einer drohenden Rezession halten, nur ein Signal unter vielen ist.
"Die Arbeitsmärkte sind stark, die Inflation steigt langsam - aber die letzte VPI-Lesung lieferte sogar ein gutes Ergebnis", sagte er.
Er gab zu, dass die Handelsunsicherheit für die amerikanische Wirtschaft einen Gegenwind darstellt und er würde sich mehr Sorgen machen, wenn neue Handelszölle eingeführt werden und diese den amerikanischen Verbraucher treffen.
Am Mittwoch hatte die Fed ihr Sitzungsprotokoll veröffentlicht, welches zeigte, dass sich die Entscheidungsträger nicht einig waren, ob man die Zinsen senken sollte oder eben nicht. Esther George und Eric Rosengren lehnten beide die Entscheidung vom Juli ab, die Zinsen zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt zu senken und sie zogen es vor, keine Änderungen vorzunehmen, während das Protokoll auch zeigte, dass "ein paar" der Entscheidungsträger für eine größere Senkung um 50 Basispunkte plädierten.
Die Märkte warten nun auf die Rede des Fed Vorsitzenden Jerome Powell, die am Freitag auf dem Jackson Hole Symposium für Klarheit über die Aussichten der Geldpolitik sorgen kann.