Investing.com - Das WeWork-Fiasko brockt der Softbank ein Milliardendefizit ein, während Xerox (NYSE:XRX) offenbar eine Übernahme des Druckerherstellers HP (NYSE:HPE) anstrebt und Saudi Arabien auf seine Opec-Verbündeten hofft, um die Ölpreise zu stabilisieren, bevor der Öl-Gigant Saudi Aramco (SE:ARAM) an die Börse geht. Hier sind die 5 Themen, über die Sie vor dem US-Börsenbeginn am Mittwoch, den 6. November, Bescheid wissen müssen.
1. Fiasko bei Softbank
Die SoftBank Corp (T:9434) fuhr in den drei Monaten bis September einen Verlust von 6,4 Milliarden Dollar ein. Grund dafür war die milliardenschwere Abschreibung auf die Beteiligung an WeWork und indirekt auch an Uber (NYSE:UBER) im abgelaufenen Quartal.
"Mein persönliches Investmenturteil war wirklich schlecht. Ich bedaure es in vielerlei Hinsicht", sagte SoftBank-Gründer Masayoshi Son auf einer Pressekonferenz. Er fügte hinzu, dass er die Augen vor den Schwächen des WeWork-Gründers Adam Neumann verschlossen habe, der letzten Monat mit einer Abfindung von insgesamt 1,7 Milliarden Dollar als CEO abgesetzt wurde.
Zum 30. September (d.h. vor der Rettungsaktion im Oktober) hatte die Softbank 10,3 Mrd. USD in WeWork investiert, davon 4,3 Mrd. USD über den von Saudi Arabien unterstützten Vision Fund. Der Vision Fund verzeichnete im abgelaufenen Quartal auch einen großen operativen Verlust, der sowohl auf WeWork als auch auf Uber (NYSE:UBER} zurückzuführen ist, dessen Wert seit seiner Notierung in New York Anfang des Jahres stark gesunken ist.
2. Xerox plant offenbar milliardenschwere HP-Übernahme
Xerox (NYSE:XRX) erwägt dem Wall Street Journal zufolge ein Angebot in bar sowie in Aktien für den Druckerhersteller HP Inc (NYSE:HPQ) abgeben.
Der Deal wäre eine bedeutende Konsolidierung einer Branche, die mit erheblichen Gegenwinden zu kämpfen hat. Das WSJ schrieb, dass der HP-Vorstand die Möglichkeit am Dienstag besprach.
Bemerkenswert ist, dass Xerox auf weniger als ein Drittel des Marktwertes von HP kommt. Der Marktwert von HP liegt bei gut 27 Milliarden US-Dollar. Xerox (NYSE:XRX) hofft jedoch durch den Verkauf des Anteils an seinem Joint Venture mit dem japanischen Tech-Giganten Fujifilm gut 2,3 Milliarden Dollar zu erlösen.
3. Aktien-Rally macht Pause
Nach der Rekordjagd der letzten Tage gönnt sich die Wall Street eine kleine Verschnaufpause. Der Mangel an neuen Entwicklungen von der Handelsfront lässt die Anleger an der Seitenlinie verweilen.
Bis 6:15 Uhr ET (1115 GMT) notierten alle drei großen Benchmark-Indizes gegenüber dem Dienstag nahezu unverändert. Der Dow 30 Futures stieg um 15 Punkte, der S&P 500 Futures um 1 Punkt, während der Nasdaq 100 Futures um 3 Punkte zulegte.
Die Aktien der Match Group (NASDAQ:MTCH) stehen vor einem schwachen Börsenstart, nachdem der Online-Dating-Gigant einen schwachen Geschäftsausblick auf das vierte Quartal gegeben hat. Die Aktien sind im nachbörslichen Handel 16% eingebrochen.
Auch am Mittwoch gewähren wieder einige US-Unternehmen einen Einblick in ihre Bilanzen: Qualcomm, CVS, Humana, Baidu, Barrick Gold, Square, Fox, Expedia und Roku legen ihre Zahlen vor.
4. Saudi Arabien hofft auf Opec-Verbündete - EIA-Zahlen voraus
Die Ölpreise setzten vom Sechswochenhoch etwas zurück, nachdem die vom American Petroleum Institute erhobenen US-Öllagerdaten stärker als erwartet gestiegen sind.
Das API hatte mitgeteilt, dass die Rohöllagerbestände} letzte Woche um 4,26 Millionen Barrel gestiegen seien. Erwartet wurde dagegen nur ein Plus von 1,5 Millionen Barrel. Um 16.30 Uhr werden die offiziellen Regierungsdaten veröffentlicht.
Andernorts berichtete das Wall Street Journal, dass Saudi-Arabien sich stark auf andere OPEC-Mitglieder wie Nigeria verlässt, um die im so genannten OPEC+-Deal vereinbarten Produktionshöchstgrenzen zu erfüllen. Es gab jedoch immer noch keine Anzeichen dafür, dass der größte Produzent des Kartells tiefere Produktionskürzungen fordern wird, wenn die OPEC+-Gruppe ihre aktuelle Vereinbarung in der ersten Dezemberwoche überprüft. Das Königreich hat einen starken Anreiz für sich selbst geschaffen, die Ölpreise in dieser Zeit zu stützen, da es den Börsengang von Saudi Aramco weiterhin in die Wege leiten wird.
5. Deutsche Wirtschaft sucht den Boden
Die deutschen Auftragseingänge stiegen erstmals seit drei Monaten wieder an, und die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor bekräftigten die Hoffnung, dass die Wirtschaft der Eurozone ihre Talsohle durchschreiten könnte.
Die deutschen Auftragseingänge in der Industrie stiegen im September um 1,3%, lagen aber immer noch um 5,4% unter dem Vorjahresniveau und hielten den Optimismus in Grenzen. Die Wirtschaftsweisen haben ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 0,5% gesenkt und sagten, dass sich 2020 nur eine moderate Erholung auf 0,9% abzeichnet.
Der US-Wirtschaftskalender ist heute praktisch leer, obwohl sich einige Fed-Mitglieder äußern werden, darunter Charles Evans, John Williams und Patrick Harker.