Investing.com - Der Ölpreis wird reagieren, wenn sich die Märkte nach einem Angriff auf eine wichtige saudische Produktionsstätte aufmachen werden, angesichts der Unsicherheit darüber, wie stark die weltweite Versorgung gestört sein wird. Die Anleger machen sich auch auf eine weitere Zinssenkung der Federal Reserve in dieser Woche sowie auf eine Vielzahl von Zinsentscheidungen anderer wichtiger Zentralbanken gefasst.
Hier sind die wichtigsten Dinge, die Sie für einen informierten Start in die neue Handelswoche wissen sollten.
1. Öl vor Preissprung nach Attacke in Saudi-Arabien
Die Angriffe vom Samstag auf wichtige Verarbeitungsanlagen in Saudi-Arabien werden die Fähigkeit der Welt testen, mit einer Versorgungskrise umzugehen, die zu einem Verlust von mehr als fünf Prozent des globalen Ölangebots aus dem größten Ölexporteur der Welt geführt hat.
Die USA haben den Iran für den Angriff verantwortlich gemacht, der die saudische Produktion um etwa 5,7 Millionen Fass am Tag (barrels per day, bpd) senken wird, was mehr als der Hälfte der Produktion des Königreichs entspricht, gab eine Erklärung der staatlichen Ölgesellschaft Saudi Aramco zu verstehen.
Die Rohölpreise könnten um mehrere Dollar pro Fass steigen, wenn die Märkte am Sonntagabend den Handel wieder aufnehmen, da ein längerer Ausfall die USA und andere Länder dazu veranlassen könnte, Rohöl aus ihren strategischen Reserven freizugeben, um die kommerziell verfügbaren Bestände weltweit zu erhöhen.
"Die Ölpreise werden auf diesen Angriff sprunghaft ansteigen und sollte die saudische Produktion länger ausfallen, erscheint ein Anzapfen der strategischen Reserven ... wahrscheinlich und angebracht", sagte Jason Bordoff, Gründungsdirektor des Zentrums für globale Energiepolitik an der Columbia Universität in New York.
2. Fed vor erneuter Zinssenkung
Es wird allgemein erwartet, dass die Fed die Zinssätze zum Abschluss ihrer zweitägigen geldpolitischen Sitzung am Mittwoch erneut senken wird, um die Risiken für die US-Wirtschaft durch den Handelskonflikt zwischen Peking und Washington, den Brexit und eine breit angelegte, globale Verlangsamung der Konjunktur auszugleichen.
Laut Investing.com rechnen die Anleger mit einer {{frl || 78,5%}} Chance auf eine Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt. Die Fed hatte im Juli die Zinssätze zum ersten Mal in über einem Jahrzehnt gesenkt.
“Wir gehen davon aus, dass die Fed die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken wird, was als Absicherungsschritt gegen den konjunkturellen Gegenwind bezeichnet werden wird“, schrieben die Analysten von ING in einer Notiz. "Darüber hinaus wird eine Leitzinssenkung der Fed dazu beitragen, den Aufwärtsdruck auf den US-Dollar zu verringern, nach der Lockerung der Geldpolitik die wir von anderen Banken wie der EZB gesehen haben."
3. Zentralbank 'Super Thursday'
Der Donnerstag bringt geldpolitische Treffen in Japan, Großbritannien, Norwegen und der Schweiz nach der Fed-Entscheidung am Mittwoch und dem Konjunkturpaket der Europäischen Zentralbank von letzter Woche.
Es wird erwartet, dass die Bank of Japan die Zinssätze unverändert stehen lässt, es sei denn, die Entscheidung der Fed stößt die Märkte an und löst ein Aufschießen des {Yen aus.
Die Schweiz ist mit einem Zinssatz von -0,75% bislang ruhig in Bezug auf die Aussicht auf eine Lockerung der EZB, ist jedoch besorgt über den Anstieg des Frankens auf seine höchsten Stände seit zwei Jahren gegenüber dem Euro .
Von der Bank von England werden keine Änderungen an der Geldpolitik erwartet, ihre Zinsaussage wird jedoch sorgfältig auf Sorgen über die wirtschaftlichen Folgen des Brexits hin studiert werden.
Die Zentralbank von Norwegen könnte die Zinsen wieder anheben, aber angesichts der zunehmenden Bewegung in Richtung niedrigerer Zinssätze überall sonst, dürfte dies wahrscheinlich das Ende ihrer geldpolitischen Straffungen markieren.
4. Hoffnungen auf Handelsabkommen
Amerikanische und chinesische Beamte in der kommenden Woche Treffen abhalten, vor den geplanten Gesprächen zwischen hochrangigen Verhandlungsführern Anfang Oktober. Die Investoren werden nach Hinweisen Ausschau halten, dass die Beziehungen zwischen beiden Seiten auftauen.
Peking hatte letzte Woche einige landwirtschaftliche Erzeugnisse von zusätzlichen Zöllen auf US-Waren befreit und US-Präsident Donald Trump verschob eine Zollerhöhung auf bestimmte chinesische Waren um zwei Wochen.
Konjunkturdaten aus China vom Montag, wie unter anderem Berichte zur Industrieproduktion, den Einzelhandelsumsätzen und den Anlageinvestitionen werden einen Einblick gewähren, wie gut sich die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt in dem langwierigen Handelskrieg schlägt.
5. Konjunkturdaten, Unternehmensergebnisse
Auf dem Konjunkturkalender steht die Veröffentlichung neuer Daten zur Lage auf dem US-Wohnungsmarkt, mit Berichten über Hausbauanfänge und den Verkäufen von Bestandswohnungen. Der globale Paketversender FedEx (NYSE:FDX), der als Frühindikator für die US-Konjunktur angesehen wird, wird am Dienstag sein Ergebnis vorlegen.
Aus der Eurozone gibt es am Dienstag den ZEW-Index für Deutschland, der weitere Einblicke liefern dürfte, ob der Wirtschaftsmotor des Währungsblocks auf dem Weg in eine Rezession ist, nachdem die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal leicht geschrumpft war.
Aus dem Vereinigten Königreich gibt es Daten zur Inflation der Verbraucherpreise, während in Kanada Daten zu den Verbraucherpreisen und den Einzelhandelsumsätzen erscheinen.
-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.