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Das sagen Ökonomen zur Inflation in den USA

Veröffentlicht am 13.09.2022, 16:25
© Reuters.
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von Robert Zach 

Investing.com - Vor kurzem wurden die Inflationszahlen aus den Vereinigten Staaten von Amerika veröffentlicht. Zwar hat die Gesamtinflation im August weiter nachgelassen. Sorgen bereitet den Marktteilnehmern jedoch der Wiederanstieg der Kerninflation über die 6-Prozent-Marke. Das sorgt vor allem am Zinsmarkt für mächtig Wirbel. Die Rendite für zweijährige US-Staatsanleihen erreichte mit 3,75 Prozent den höchsten Stand seit 2007. Gut ein Viertel der Händler erwartet nun eine Zinserhöhung um 100 Basispunkte auf der Fed-Sitzung nächste Woche. Die Mehrheit hält es aber nach wie vor für wahrscheinlicher, dass die US-Notenbank die Leitzinsen zum dritten Mal in Folge "nur" um 75 Basispunkte anheben wird.

Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 8,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das US-Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Von Investing.com befragte Volkswirte hatten jedoch nur mit einem Anstieg um 8,1 Prozent gerechnet, nach 8,5 Prozent im Juli.

Rechnet man die besonders schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel heraus, lag die sogenannte Kernrate bei 6,3 Prozent. Hier wurde ein Wert von 6,1 Prozent erwartet, nach 5,9 Prozent im Juli.

Im Monatsvergleich stieg die Kernrate um 0,6 Prozent - doppelt so stark wie erwartet.

In Reaktion auf die Inflationszahlen brach der US-Aktienmarkt seine Erholung der letzten Tage ab und ging auf Tauchstation. Der Dow Jones verliert mehr als 720 Punkte auf 31.657 Zähler, der S&P 500 steht mit einem Minus von 2,1 Prozent kurz vor einem Bruch der psychologisch wichtigen Marke von 4.000 Punkten und der Nasdaq büßt über 3,3 Prozent an Wert ein. 

Umgekehrt legen der US-Dollar und die Kapitalmarktzinsen kräftig zu.

Das sagen Ökonomen zu den US-Inflationsdaten:

James Knightley, internationaler Chefvolkswirt bei ING (AS:INGA): "Die Benzinpreise drückten die Gesamtinflation auf 8,3 % im Jahresvergleich, aber der Rückgang fiel geringer aus als erhofft, da die Kernrate wegen der Kosten für Wohnen, medizinische Versorgung und Fahrzeuge von 5,9 % auf 6,3 % anstieg. Dies spricht für eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte in der nächsten Woche. Der Markt rechnet nun mit einer Terminal Rate im Bereich von 4 bis 4,25 %, allerdings gibt es nach wie vor gute Gründe für einen drastischen Rückgang der Inflation."

Sarah House, leitende Wirtschaftswissenschaftlerin bei  Wells Fargo (NYSE:WFC): "Der Verbraucherpreisindex ist im August um 0,1 % gestiegen, doch dieser geringe Anstieg verdeckt einen insgesamt enttäuschenden Bericht. Während die Gesamtinflation durch sinkende Benzinpreise in Schach gehalten wurde, stieg die Kerninflation im Monatsverlauf um 0,6 %. In Anbetracht der Tatsache, dass die Kernrate des Verbraucherpreisindex weiterhin deutlich über dem 2 %-Ziel der Federal Reserve liegt, scheint eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte auf der FOMC-Sitzung in der nächsten Woche so gut wie sicher zu sein."

Paul Ashworth, Chefvolkswirt für die USA beim Analysehaus Capital Economics: "Der Anstieg der Kerninflationsrate im August um 0,6 % im Monatsvergleich, der die Konsenserwartung um das Doppelte übertraf, bestätigt, dass die Fed ihren Leitzins nächste Woche um mindestens 75 Basispunkte anheben wird. Dennoch lässt sich dieser überproportionale Monatsanstieg der Preise, der die jährliche Kerninflationsrate von 5,9 % auf ein neues zyklisches Hoch von 6,3 % trieb, nur schwer mit all den anderen Anzeichen für einen nachlassenden Preisdruck in Einklang bringen. Überall, außer in den offiziellen VPI-Statistiken, deutet sich eine Disinflation an. Angesichts der fast wieder auf Normalniveau gesunkenen Inflationserwartungen und des sich ausweitenden disinflationären Drucks (…) gehen wir nach wie vor davon aus, dass sowohl die Gesamtinflation als auch die Kerninflation in den nächsten 12 Monaten schneller sinken werden, als die Behörden derzeit glauben."

Mike Loewengart, Leiter Model Portfolio Construction bei Morgan Stanley (NYSE:MS): "Die heutigen Verbraucherpreisdaten machen deutlich, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, bis die Inflation wieder nach unten geht. Die Wunschvorstellung, dass wir uns auf einem Abwärtspfad befinden und die Fed den Fuß vom Gas nehmen wird, war vielleicht etwas verfrüht."

Quincy Krosby, Chef-Aktienstratege bei LPL Financial: “Sie (die Fed) schauen ganz genau darauf, woher die Inflation kommt. Für sie ist es ganz klar, dass der Preisdruck durch die Bereiche Lebensmittel, Transport und Miete entsteht. Die Mieten steigen immer weiter an. Und das ist im Moment das Hartnäckigste, gegen das die Fed ankämpft."

Andreas Steno Larsen, unabhängiger Analyst: "Der Hauptschuldige in diesem Inflationsbericht sind die Wohnkosten ... die derzeit im Monatsvergleich um >0,7 % steigen ... Es handelt sich dabei um eine der wichtigsten Kategorien im VPI-Korb. Gleichwohl ist es aber auch die am stärksten nachlaufende Variable von ALLEN - der Index für Wohnen im Warenkorb des VPI hinkt der Entwicklung der Wohnungspreise um bis zu 18 Monate hinterher. Wenn also die Hauspreise heute fallen, dauert es mehr als ein Jahr, bis die VPI-Methodik dies berücksichtigt."

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