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Börse Frankfurt-News: "Nun starten die interessanten Wochen der Ausblicke"

Veröffentlicht am 05.02.2024, 14:44
Aktualisiert 05.02.2024, 14:45
© Reuters.
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Fondsmanager Peeters analysiert vor der bevorstehenden Berichtssaison die Zyklik von Prognosen, bzw. positiven Überraschungen und Enttäuschungen, die starke Kurseffekte haben können.

5. Februar 2024. FRANKFURT (pfp Adisory). Nachdem die ersten großen Tech-Konzerne aus den USA bereits den Anfang gemacht haben, kommt nun auch hierzulande die Berichtssaison auf Hochtouren. Im noch jungen Monat Februar wird ein gewichtiger Teil der größeren deutschen Konzerne seine Bücher für 2023 letztmalig öffnen und die Zahlen für das Schlussquartal und somit auch für das Gesamtjahr präsentieren. Natürlich wird es auch hier und da noch ein paar Überraschungen im Quartal geben, aber dramatische Abweichungen dürften zumeist bereits im Januar erkannt und kommuniziert worden sein.

Spannender finde ich persönlich, was wir in den kommenden Wochen und Monaten (viele Firmen veröffentlichen die Prognosen nicht mit den vorläufigen Zahlen, sondern erst mit der Vorlage des finalen Jahresabschlusses) an mehr oder minder konkreten Ausblicken für das Gesamtjahr sehen werden. Natürlich treffen die Forecasts der Firmenlenker nicht auf eine Art Vakuum, das es zu füllen gibt. Viele Firmen kommunizieren Mehrjahresplanungen, und Analysten schätzen die kommenden Perioden ohnehin lückenlos und detailliert. Doch auch der auf den Schätzungen basierende Konsens wird zumeist angepasst, wenn die Firmen davon deutlicher abweichen.

Wie so oft an den Märkten sind auch bei dieser Information (also den Prognosen) die indirekten Aussagen, nämlich die Prämissen der eigentlichen Zahl, das eigentlich Interessante. Erwartet Firma xy etwa eine Zunahme von oder einen Verlust an Marktanteilen, was aus dem Verhältnis der eigenen Wachstumserwartung zu der vom Gesamtmarkt abzulesen ist. Spannend auch - wenn offengelegt - die angenommene unterjährige Entwicklung.

Denn es ist ein generelles, und nach meiner Wahrnehmung in den vergangenen Jahren noch einmal verstärktes Phänomen, dass Firmenlenker das "Prinzip Hoffnung" einarbeiten und implizit annehmen, dass sich das konjunkturelle Umfeld in der zweiten Hälfte des Jahres verbessert und das Gros des erwarteten Wachstums sich dann zwischen Juli und Dezember abspielen wird. Gerade in rezessiven Phasen, die wir ja zumindest im Land haben, ist es auch nicht frei von Substanz eine derartige Annahme zu treffen. Gleichwohl bedeutet das für Anleger auch, dass sie erst später erkennen, ob ihre Investitionsentscheidung in diesem Jahr ein tragfähiges Fundament hat.

Generell fahren Anleger aus meiner Sicht auch nicht schlecht, derartige Annahmen kritisch zu hinterfragen. Sollte sich die für die zeitliche Ferne angenommene Dynamik als Luftschloss entpuppen, ist eine Enttäuschung auch im Kursverlauf durchaus wahrscheinlich. Interessanterweise haben wir aber 2024 eine Konstellation, in der angenommene positive Umschwünge im Jahresverlauf durchaus eine gewisse Berechtigung haben könnten. Denn einige Belastungsfaktoren schreien momentan regelrecht nach einer Gegenbewegung.

Dazu einige Beispiele: Viele verhaltene Investitionsattitüden basieren momentan auf den erhöhten Leitzinsen, die ja bewusst steil angezogen wurden, um Inflation (und damit einhergehend Wachstumsdynamik) zu unterdrücken. Niemand weiß, wann die neuerliche Zinswende kommt, aber eine wirtschaftliche Schwächephase, wie man sie etwa in Europa sieht, macht sie nötiger und wahrscheinlicher. Bei den auch den Konsum belastenden Energiepreisen sahen wir bereits (ebenfalls durch die Rezession beeinflusst) deutliche Entspannung, die aber noch nicht zu einer erhöhten Kaufbereitschaft geführt hat, was aber zweifelsohne noch passieren kann. Auch beim besonders in Deutschland anzutreffenden Phänomen einer doch recht wachstums- und wirtschaftsfeindlichen Politik sind ?"nderungen plausibel, denn der Druck des Souveräns (also des Volkes) wächst und dadurch werden sich die Handlungsweisen oder halt die Personen auf der Regierungsbank ändern. Auch in der weniger beeinflussbaren, aber durchaus relevanten Geopolitik haben wir eine Situation, in der zum Status Quo einige positive Veränderungen zumindest denkbar sind.

Kurzum: Es bleibt aus meiner Sicht ein probater Weg, angenommenen großen Umschwüngen im Einzelfall kritisch zu begegnen. Die Chancen indes, dass wir nun am Anfang einer Periode stehen, in der wir gleich aus mehreren Richtungen eine gewisse Unterstützung erhalten, halte ich für gegeben und Anleger könnten daran partizipieren.

Von Roger Peeters, 5. Februar 2024, © pfp Advisory

Roger Peeters ist geschäftsführender Gesellschafter der pfp Advisory GmbH. Gemeinsam mit seinem Partner Christoph Frank steuert der seit über 25 Jahren am deutschen Aktienmarkt aktive Experte den DWS (ETR:DWSG) Concept Platow LU1865032954, einen 2006 aufgelegten und mehrfach ausgezeichneten Stock-Picking-Fonds, sowie den im August 2021 gestarteten pfp Advisory Aktien Mittelstand Premium . Weitere Infos unter www.pfp-advisory.de. Peeters ist weiterhin Mitglied des Vorstands der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) e.V. Roger Peeters schreibt regelmäßig für die Börse Frankfurt.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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