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Börse Frankfurt-News: "Notenbanker bremsen Optimismus aus" (Anleihen)

Veröffentlicht am 10.02.2023, 16:30
Aktualisiert 10.02.2023, 16:45
© Reuters.
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Läuft die Zinserhöhungsphase schon wieder aus? Solchen Überzeugungen erteilten die Notenbanker diese Woche eine klare Absage. Die Renditen stiegen wieder. Bei den Unternehmensanleihen bleibt alles mit 3 Prozent Rendite gesucht.

10. Februar 2023. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Wiederholte Äußerungen von Notenbankern, am Zinserhöhungskurs festzuhalten, haben diese Woche Anleihekurse fallen und Renditen wieder steigen lassen. "Die Anleger sind optimistisch, und die Notenbanker bremsen den Optimismus wieder aus", bemerkt Arthur Brunner von der ICF Bank. Bundesbankpräsident Joachim Nagel und EZB-Vorstandsmitglied Isabel Schnabel hatten diese Woche ihre Forderungen nach weiteren, großen Zinsschritten im Kampf gegen die Inflation bekräftigt. Auch der Niederländer Klaas Knot aus dem EZB-Rat mahnte einen weiteren Schritt von 50 Basispunkten im Mai nach 50 Basispunkten im März an.

Zehnjährige Bundesanleihen rentieren wieder mit 2,35 Prozent, vergangene Woche waren es im Tief 2,03 Prozent. "Insgesamt sind die Märkte nervös", schildert Rainer Petz von Oddo BHF die Lage im Rentenhandel.

"Zinserwartungen sukzessive nach oben verschoben"

Auch in den USA sind die Renditen wieder höher: US-Treasuries mit Laufzeit von zehn Jahren werfen aktuell wieder 3,67 Prozent ab nach 3,37 Prozent vor einer Woche. "Die Marktteilnehmer haben die starken US-Arbeitsmarktzahlen und die anhaltenden Signale von Fed-Vertretern in Richtung steigender Leitzinsen genutzt, um die Zinserwartungen sukzessive nach oben zu schieben", stellt Analyst Ulrich Wortberg von der Helaba fest. Erwartet werde nun ein Leitzins von 5,15 Prozent im Juli. Wortberg glaubt allerdings nicht, dass die Leitzinsen danach sinken werden. "Von Seiten der Fed wird immer wieder auf die Notwendigkeit einer längeren Phase restriktiver Politik hingewiesen."

"Januar-Inflation in Deutschland steigt und fällt zugleich"

Die gestern veröffentlichten Januar-Inflationsdaten für Deutschland wurden unterschiedlich interpretiert. Unter anderem wegen der turnusmäßigen Neuzusammensetzung des Warenkorbs sind die Zahlen schwer zu vergleichen. Mit 8,7 Prozent liegt der Anstieg etwas höher als im Dezember (8,6 Prozent), Analysten hatten aber 8,9 Prozent erwartet. "Die Januar-Inflation in Deutschland steigt und fällt zugleich", schreibt die Deutsche Bank (ETR:DBKGn). "Wie dem auch sei: Die Daten zeigen einen anhaltenden Preisdruck, der sowohl in Deutschland als auch in der Eurozone insgesamt nach wie vor deutlich über der von der EZB anvisierten Zwei-Prozent-Marke liegt."

Tim Oechsner von der Steubing AG berichtet von anhaltendem Kaufinteresse für Anleihen des Europäischer Stabilitätsmechanismus ESM (6:EU000A1U994=MI) sowie von Norwegen (104:DEA19ZVX=F).

Adidas auf Abgabelisten

Im Handel mit Unternehmensanleihen geraten Papiere von Adidas (ETR:ADSGN) (XS2240505268) heute unter Abgabedruck, wie Oechsner feststellt. Der Konzern hatte gestern Abend rote Zahlen in Aussicht gestellt. Hintergrund ist das abrupte Ende der Partnerschaft mit Rapper Kanye West, der immer wieder mit verbalen Ausfällen für Negativschlagzeilen sorgt.

Beliebt bleibt alles mit kurzen Laufzeiten und Renditen um 3 Prozent. Käufe sieht Oechser für Anleihen von Mercedes-Benz (ETR:MBGn) (DE000A2DADM7), LVMH (EPA:LVMH) (FR0013257623), Deutsche Bahn (XS0856032213) und Eon (ETR:EONGn) (USN3033QAU69). Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank meldet ebenfalls Käufe für Eon-Anleihen (XS2574873266). "Eon hat Zahlen gebracht und mit einem Gewinn von 8 Milliarden Euro die eigene Prognose übertroffen." Käufe und Verkäufe gleichermaßen sieht Daniel für einen Langläufer der Württembergischen Lebensversicherung mit Fälligkeit 2044 und Kupon von 5,25 Prozent (XS1064049767).

Katjes-Anleihe erfolgreich aufgestockt

Die beliebte Katjesgreenfood-Anleihe mit Kupon von 8 Prozent und Fälligkeit 2027 (DE000A30V3F1) wurde um 5 auf jetzt 25 Millionen Euro aufgestockt, wie Brunner berichtet. "Auswirkungen auf den Kurs hat das aber nicht. Die Anleihe wird weiter um 108 Prozent gehandelt." Gute Nachfrage sieht er auch für den im Dezember emittierten Bond von Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig mit 7,75 Prozent bis 2027 (DE000A30VUP4).

Die Kurse von SGL International (SE0013101219) zogen unterdessen an. "Das Unternehmen hat die vorzeitige Rückzahlung per Ende Februar zu einem Kurs von 102,7 Prozent angeboten", erklärt Brunner. Etwas zu legten Papiere des insolventen Immobilienunternehmens Eyemaxx Real Estate (DE000A289PZ4). "Es gab positive Nachrichten bezüglich der Insolvenzverwaltung, Anleger sind aber offenbar noch misstrauisch."

Wieder mehr neue Bonds

Am Markt für Neuemissionen war wieder mehr los, wie Oechsner berichtet. "Wir haben zwei neue Polen-Anleihen mit Kupon von 3,875 Prozent und Laufzeit bis 2033 (XS2586944659) beziehungsweise 4,25 Prozent bis 2043 (XS2586944147)."

Zudem kam RWE (ETR:RWEG) mit zwei neuen Bonds: Die eine wird von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank gehandelt, sie läuft bis 2029 und bietet einen Kupon von 3,625 Prozent im Jahr (XS2584685031). "Wir sehen durchaus Interesse", erklärt Daniel. Für die zweite RWE-Anleihe - Kupon von 4,125 Prozent und Fälligkeit 2035 - ist die Baader Bank Spezialist.

von: Anna-Maria Borse, 10. Februar 2023, © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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