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Börse Frankfurt-News: "EZB dürfte die Zinsen noch vor der Fed senken"

Veröffentlicht am 05.04.2024, 15:39
Aktualisiert 05.04.2024, 15:45
© Reuters
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Unterschiedliche Tendenzen zeigen sich in dieser Woche bezüglich der erwarteten Leitzinssenkungen in den USA und der Eurozone. Das hat direkte Auswirkungen auf den Anleihehandel an der Börse Frankfurt. Da sind zudem Corporate Bonds stark nachgefragt.

5. April 2024. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die falkenhaften Aussagen einiger US-Notenbanker haben den Hoffnungen auf schnelle und deutliche Zinssenkungen in dieser Woche einen herben Dämpfer verpasst. Vor allem das Statement von Neel Kashkari, Präsident der Federal Reserve Bank of Minneapolis, ließ aufhorchen. Er stellt sinkende Zinsen in diesem Jahr grundsätzlich in Frage, falls sich die Inflation weiter seitwärts bewegen sollte. Arthur Brunner von der ICF Bank sieht zumindest für ein vorschnelles Agieren der US-amerikanischen Währungshüter keinen Grund. "Der Arbeitsmarkt beruhigt sich und die Löhne werden erhöht, das ist aktuell ein solides Fundament für die USA", erklärt der Händler. Mit Blick auf den steigenden ?-lpreis müsse man zudem gegebenenfalls wieder mit einer etwas höheren Inflation rechnen.

US-Arbeitsmarktbericht steht heute im Fokus

Die Rentenmärkte haben - anders als die Aktienmärkte - auf die jüngsten Aussagen zu etwaigen Zinsschritten kaum reagiert. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen stieg auf Wochensicht nur leicht von 4,20 auf 4,31 Prozent, wobei der Trend in der zweiten Wochenhälfte nach einem Hoch bei 4,42 Prozent sogar schon wieder nach unten zeigte. Etwas mehr Bewegung könnte heute Nachmittag entstehen, wenn der US-Arbeitsmarktbericht für den März veröffentlicht wird. Nach Meinung der Helaba wird sich an der Einschätzung, dass sich die Fed mit der Zinswende noch etwas Zeit lassen kann, aber "wohl kaum etwas ändern".

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An den Märkten verfestigt sich damit mehr und mehr die Ansicht, dass die EZB die Leitzinsen noch vor den Amerikanern senken wird. "Während die Fed auf der Bremse steht und die Erwartungen runter kühlt, hat sich EZB-Chefin Christine Lagarde weit aus dem Fenster gelehnt", bemerkt Klaus Stopp von der Baader Bank. Der Anleihenhändler geht ebenfalls davon aus, dass der erste Zinsschritt in der Eurozone bereits im Juni erfolgen wird. Darauf deutet auch das gerade veröffentlichte EZB-Protokoll der letzten Sitzung hin. Zudem drohe der EZB laut Stopp bei einem noch längeren Warten ein gewisser Reputationsverlust. Martin Hallmann von der Commerzbank (ETR:CBKG) ergänzt, dass am Markt momentan bis zum Jahresende fast vier Lockerungen um jeweils 25 Basispunkte eingepreist sind.

Kurze Bundespapiere und US-Dollar-Bonds gesucht

Passend zu diesen Prognosen berichten sowohl Brunner als auch Stopp von einer starken Nachfrage nach kurzlaufenden Bundespapieren (DE0001141810 oder DE0001141802). "Solche Anleihen dürften am meisten von etwaigen Zinssenkungen profitieren", erklärt der Renten-Spezialist der ICF Bank. Bei der aktuell noch inversen Zinskurve würden sich die Anlegerinnen und Anleger jetzt noch schnell die vergleichsweise hohen Zinsen sichern.

Bei der Baader Bank herrscht zudem große Nachfrage nach US-Dollar-Bonds, wie einer bis März 2026 laufenden Staatsanleihe mit einer Rendite von 4,6 Prozent (US91282CKH33). Hintergrund könnte neben den im Vergleich zur Eurozone noch etwas höheren Zinsen auch eine mit Blick auf die Leizinsentwicklung positive Währungserwartung für den US-Dollar sein.

Hohe Renditen wecken das Interesse an Corporate Bonds

Im Segment der Unternehmensanleihen beobachtet Tim Oechsner von der Steubing AG gute Stimmung und reges Kaufinteresse. "Gefragt sind zur Renditebeimischung oder Diversifikation vor allem Bonds von deutschen Firmen mit 1.000er-Stückelung". Gute Umsätze meldet der Händler zum Beispiel für zwei in den Jahren 2030 bzw. 2031 fällige Anleihen von Volkswagen (ETR:VOWG) (XS2374594823 und XS2694874533), die Renditen von 3,3 bzw. 3,7 Prozent ermöglichen. Bei der Baader Bank steht ebenfalls ein Bond des Autobauers auf den Einkaufslisten, allerdings mit einer bereits im Herbst 2026 endenden Laufzeit und einer Rendite von 3,1 Prozent (0:XS1893631769=TX).

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Die Kundschaft der ICF Bank fragt eine frisch emittierte Anleihe der Mutares-Tochter GoCollective nach (NO0013185835). Der unter Berücksichtigung eines Aufschlags von 850 Basispunkten an den 3-Monats-Euribor gekoppelte Kupon von derzeit 12,35 Prozent sorgt in Kombination mit einer 1.000er-Stückelung für rege Nachfrage. ?"hnlich sieht es bei einer Ende 2025 fälligen und nach einem ähnlichen Ansatz verzinsten Anleihe von Multitude aus (NO0012702549). Der bereits Ende 2022 emittierte Bond bietet aktuell eine Renditechance von 10 Prozent. "Das Papier hat sich in den vergangenen Wochen gut nach oben entwickelt und wird weiterhin stark nachgefragt", erklärt Brunner.

Kursrückgang bei in Kürze fälliger Immobilienanleihe

Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank verweist indes auf ungewöhnlich starke Kursbewegungen bei einer Anleihe von FCR Immobilien (DE000A2TSB16), nachdem das Unternehmen die Vorlage der vorläufigen Zahlen für 2023 verschieben musste. "Die Anleihe ist Ende April fällig und bei Notierungen von nur noch gut 90 Prozent ziemlich schwach". Andere Anleihen des Emittenten (zum Beispiel DE000A352AX7) notieren bei einer Laufzeit bis 2028 ebenfalls um die 90 Prozent.

"Ständig gekauft" werde auf der anderen Seite die bis Herbst 2025 laufende Anleihe von Grenke (ETR:GLJn) Finance, die sich in den vergangenen Monaten kontinuierlich aufwärts entwickelt hat und zurzeit eine Rendite von 3,7 Prozent abwirft .

Von Thomas Koch, 5. April 2024 © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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