Frankfurt, 27. Nov (Reuters) - Europäische Anleger haben im November wieder etwas Vertrauen in die Aktienbörsen gefasst. Der durchschnittliche Anteil von Aktieninvestments in gemischten Portfolios stieg im Schnitt leicht auf 45 (Oktober: 43,5) Prozent, wie eine Reuters-Umfrage unter elf kontinentaleuropäischen Investmentbanken am Donnerstag ergab. Einen Monat zuvor war die Zurückhaltung bei den risikobehafteten Investments so groß gewesen, dass die Aktienquote auf den tiefsten Stand seit rund viereinhalb Jahren gesunken war.
Die Risikoaversion sei zwar immer noch sehr hoch, ein Kollaps des Finanzmarktsystems werde aber nicht mehr befürchtet, beschrieb Stratege Patrick de Fraguier von Credit Agricole in Paris die Stimmung.Während im Oktober die Angst der Anleger vor einer weltweiten Rezession fast täglich mit neuen Daten genährt worden war, ließen im November Zinssenkungen und Konjunkturprogramme wieder Hoffnung aufkeimen. Dementsprechend wurden im November auch Cash-Positionen aufgelöst, der Anteil von Barbeständen im Portfolio verringerte sich auf durchschnittlich 4,3 Prozent von einem Vier-Jahres-Hoch von 6,3 Prozent im Oktober.
Dass die Skepsis unter den Fondsmanagern aber nach wie vor sehr hoch ist, belegt die Nachfrage nach Rentenpapieren. Der Anteil dieser Investments in gemischten Portfolios stieg im Schnitt auf 39,5 (Oktober: 37,5) Prozent. So hoch war die Quote zuletzt im Februar 2007. Die Fondsmanager wurden zwischen dem 21. und 27. November in Kontinentaleuropa befragt. (Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Olaf Brenner)