Schweizer Börse wenig verändert erwartet - Ergebnisse im Fokus

Zürich, 04. Nov (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte am Dienstag wenig verändert starten. Die Vorgaben sind laut Händlern nicht zuletzt wegen der bevorstehenden US-Präsidentenwahl wenig aussagekräftig. "Die Leute halten sich wegen der Wahlen zurück und konzentrieren sich auf die Firmenberichte", sagte ein Händler. Verschiedene Schweizer Unternehmen haben ihre Quartalsergebnisse vorgelegt.

Die Bank Clariden Leu berechnete den SMI vorbörslichen zehn Punkte tiefer mit 6225 Zählern.

Im Zentrum des Interesses standen die Zahlen der Grossbank UBS und des Rückversicherers Swiss Re .

Bei UBS gibt die Entwicklung der verwalteten Vermögen zu Hoffnung Anlass. Nach der Verabschiedung des staatlichen Beistandspaketes Mitte Oktober sieht UBS ermutigende Signale für die Entwicklung des Neugeldes in der Vermögensverwaltung. Die Bank bestätigte die bereits früher vorgelegten Abschlusszahlen: Im dritten Quartal resultierte ein Gewinn von 296 Millionen Franken.

Dagegen hat Swiss Re unerwartet einen Quartalsverlust von 304 Millionen Franken ausgewiesen. Das Aktienrückkaufsprogramm wird gestoppt. Swiss Re schrieb weitere 289 Millionen Franken auf ein strukturiertes Kreditversicherungsportfolio (Credit Default Swap, CDS) ab.

Der Personaldienstleister Adecco hat die Erwartungen in etwa erfüllt. Negativ wurde aufgenommen, dass die EBITA-Marge von fünf Prozent 2009 nicht mehr erreicht werden dürfte. Mittelfristig hält Adecco aber daran fest. "Adecco ist extrem prozyklisch. Wenn sich die Wirtschaft abschwächt, läuft das Geschäft auch schlechter. Anderseits gehören solchen Firmen zu den ersten, die von einem Aufschwung wieder profitieren", sagte ein Händler. "Was die Konjunktur angeht, haben wir schon sehr viel Negatives vorweggenommen. Die Adecco-Aktie ist dabei ganz schön unter die Räder geraten", sagte ein anderer Börsianer. Adecco hat im dritten Quartal einen Gewinnrückgang von 27 Prozent auf 168 Millionen Euro verzeichnet.

Dafür hat der Chemiekonzern Clariant die Erwartungen übertroffen. Clariant erzielte einen Gewinn von 78 Millionen Franken nach einem Verlust von 51 Millionen Franken im Vorjahresquartal und hat die Jahresprognose bekräftigt.

Sika hat die Ergebniserwartungen verfehlt und gewarnt, dass das Wachstum 2009 unterdurchschnittlich sein könnte.

Und auch der Spezialkunststoffhersteller Quadrant hat die Erwartungen laut Händlern nicht erfüllt und von spürt steigenden Druck durch den wirtschaftlichen Abschwung.

(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)