Zürich, 13. Nov (Reuters) - Die Schweizer Börse hat sich am
Donnerstag in einer Spanne von rund einem Prozent auf- und
abbewegt und mittags schwächer tendiert. Abgesehen von den
Aktien von Julius Bär notierten einzig Titel mit einem
defensiven Anstrich etwas fester. Vor allem Finanzwerte standen
dagegen unter Druck. Die Märkte litten weiterhin unter der
Finanzmarktkrise und Rezessionsängsten. Dass laufend negative
Konjunktur- und Firmenberichte veröffentlicht würden, trage auch
nicht zur Verbesserung der Stimmung bei.
Der SMI<.SSMI> notierte gegen 13.00 Uhr um 0,4 Prozent
tiefer auf 5681 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor 0,8
Prozent auf 4666 Punkte.
Die Finanzwerte tendierten mehrheitlich tiefer. Dabei sorgte
neben enttäuschenden Unternehmensberichten auch die US-Regierung
für zusätzliche Verunsicherung. Die USA wollen bei ihrem 700
Milliarden Dollar-Rettungspaket nicht wie geplant oftmals
wertlos gewordene Hypotheken-Papiere kaufen, sondern es solle
eine zweite Runde von Finanzspritzen für angeschlagene
Finanzkonzerne geben.
Die Zurich-Aktien büssten fünf Prozent auf 205,30
sfr ein. Der Versicherungskonzern verfehlte die Erwartungen.
Zudem unterbricht auch Zurich das Aktienrückkaufprogramm.
Schlechte Zahlen und der Stopp des Rückkaufsprogramms waren
schon am Vortag bei den Aktien von Swiss Life negativ
aufgenommen worden, die darauf um rund 20 Prozent einbrachen.
Swiss Life schwächten sich nun um weitere sieben Prozent ab.
Bei den Banken setzten Credit Suisse und
UBS die Talfahrt fort und verloren gut drei Prozent.
Negative Berichte, Spekulationen und Verkäufe aus dem
Ausland lasteten auf den Kursen.
Die Aktien der beiden Privatbanken Vontobel und
EFG büssten kräftig Terrain ein. Händler erwähnten, dass
beide Banken stark im derivaten Geschäft tätig seien. Zudem
seien in den Aktien gedeckte Leerverkäufe möglich, da das Verbot
von Leerverkäufen "nur" die an der SWX Europe gehandelten Titel
betreffe.
Dagegen bildeten die als defensiv eingestuften Aktien von
Novartis, Roche, Syngenta,
Synthes und Swisscom mit ihren Kursanstiegen
ein Gegengewicht.
Nestle-Aktien allerdings lagen ebenfalls im Angebot
und verloren zeitweise rund ein Prozent.
Die grössten Kursgewinne verbuchten die Aktien von Orascom
Holding, die um fast 20 Prozent höher mit 32,60 sfr
gehandelt wurden. Der Bau- und Hotelkonzern steigerte den Gewinn
für neun Monate um 70 Prozent auf 86 Millionen sfr. In 2009
erwartet die Gesellschaft weiteres Umsatzwachstum.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)