(Stellt im fünften Absatz des Berichts vom Donnerstagabend
richtig, dass Praktiker nicht mehr zu Metro gehört)
Frankfurt, 08. Jan (Reuters) - Ein neues Milliardenloch bei
der Commerzbank hat am Donnerstag die Anleger
geschockt. Die zweitgrößte deutsche Bank braucht weitere zehn
Milliarden Euro vom Staat. Die Papiere rauschten zeitweise auf
ein Rekordtief und zogen dabei die übrigen Finanzwerte mit.
Angesichts der Teilverstaatlichung verringerten im Verlauf aber
sowohl die Commerzbank-Aktien als auch der Dax<.GDAXI> die
Verluste. Am Markt hieß es, zumindest scheine mit dem Einstieg
des Bundes die Übernahme der Dresdner Bank finanziell gesichert.
Der Leitindex beendete den Xetra-Handel schließlich 1,2 Prozent
im Minus bei 4879 Punkten.
"Es ist schon frustrierend: Jedes Mal, wenn man denkt, das
Schlimmste liegt hinter uns, kommt eine neue Hiobsbotschaft",
sagte ein Händler. Commerzbank-Papiere schlossen 14 Prozent im
Minus bei 5,25 Euro, nachdem sie zuvor bis zu 21,3 Prozent auf
4,79 Euro gefallen waren.
Kräftige Kursverluste verbuchten auch die Papiere der
Deutschen Bank, die sich um 5,7 Prozent auf 25,795
Euro verbilligten. Die Titel der Dresdner-Muttergesellschaft
Allianz büßten 5,4 Prozent auf 66,67 Euro ein.
WAL-MART-GEWINNWARNUNG BELASTET
Darüber hinaus belasteten enttäuschende Zahlen von
Wal-Mart die Stimmung am deutschen Aktienmarkt. Der
weltgrößte Einzelhändler hatte angesichts einer unerwartet
schwachen Umsatzentwicklung im Dezember seine Gewinnziele für
das vierte Quartal heruntergeschraubt. Wal-Mart-Aktien verloren
an der New Yorker Börse 7,7 Prozent auf 51,25 Dollar. Der
US-Standardwerteindex Dow Jones<.DJI> büßte 0,9 Prozent auf 8689
Zähler ein.
Wie der US-Branchenriese hat auch der europäische
Einzelhandel mit der Kaufzurückhaltung der Verbraucher zu
kämpfen. So verfehlte die im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI>
gelistete Baumarkt-Kette Praktiker ihr Umsatzziel für
das abgelaufene Jahr und traut sich eine Gewinnprognose für 2009
nicht mehr zu. Die Papiere brachen um bis zu 18 Prozent ein und
gehörten damit zu den größten Verlierern auf der elektronischen
Handelsplattform Xetra. Die Titel schlossen 17 Prozent im Minus
bei sechs Euro.
Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung
hier oder
Werbung entfernen
.
Der weltgrößte Juwelier Signet strich nach einem
deutlichen Umsatzminus im Weihnachtsgeschäft seine Dividende.
Die Papiere des anglo-amerikanischen Unternehmens verloren
daraufhin in London um bis zu elf Prozent auf 532,50 Pence.
Unter starkem Verkaufsdruck standen auch die Aktien von
Infineon. Sie verloren 10,5 Prozent auf 1,065 Euro. In
den USA hatte der Chiphersteller Intel am Vortag seine
Umsatzerwartung für das vierte Quartal erneut
heruntergeschraubt. "Der Einbruch bei Intel dürfte kein
Einzelfall im Halbleitersegment gewesen sein", erläuterte
Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank. Die Titel des
Konkurrenten STMicroelectronics verloren in Paris 3,4
Prozent auf fünf Euro.
(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Kathrin Schich und
Jörn Poltz)