(mit Schlusskursen)
Zürich, 12. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Freitag im Einklang mit anderen Aktienmärkten deutlich
nachgegeben. Dabei belasteten die Aktien der Grossbanken und des
Nahrungsmittelriesen Nestle den Gesamtmarkt am
stärksten. Im späten Geschäft konnte sich der Markt von den
Tiefstkursen etwas lösen, als aus den USA überraschend positive
Daten aus dem Einzelhandel und ein höheres Verbrauchervertrauen
gemeldet wurden.
Zudem erwägen die USA die krisengeschüttelte Autobranche aus
dem 700 Milliarden Dollar schweren Rettungspaket für die
Finanzbranche zu unterstützen. Zuvor hatte das Scheitern des
Rettungspakets im US-Senat die Börsen unter Druck gesetzt.
Der SMI<.SSMI>, der vor einer Woche bei 5531 Zählern stand,
schloss 1,6 Prozent unter dem Vorabend bei 5636 Punkten. Das
Tagestief lag bei 5493 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor 1,5
Prozent auf 4633 Zähler.
Die Aktien der Grossbanken UBS und Credit
Suisse sackten um mehr als acht Prozent ab. Händler
verwiesen darauf, dass der CEO von JP Morgan am Vortag von einem
schrecklichen vierten Quartal für das Handelsgeschäft gesprochen
habe. "Da hat einer etwas gesagt, das alle schon vorher gewusst
haben. Das Geschäft läuft derzeit einfach schlecht, das sieht
man ja an den Umsätzen", sagte ein Händler.
UBS hat zudem einen sechs Milliarden Dollar grossen
Immobilienfonds wegen starken Mittelrückzügen durch die
Investoren bis Ende 2009 vorübergehend geschlossen.
Die Titel der Hedge Fund-Gesellschaft Gottex brachen
um zehn Prozent ein.
Bei den Versicherungen stachen Baloise mit einem
Plus von über vier Prozent hervor. "Es ist Freitag, die Gerüchte
keimen wieder auf und Baloise gilt seit dem unerwartet guten
Zwischenbericht als Sektorfavorit", sagte ein Händler.
Dagegen gaben die Titel von Swiss Re rund fünf
Prozent nach. Zurich verloren 1,7 Prozent, Swiss Life
3,8 Prozent.
Die Titel der defensiven Pharmaschwergewichte
Novartis und Roche gingen etwas fester aus dem
Handel. Beide Unternehmen hatten positive Neuigkeiten über
wichtige Medikamente verbreitet.
Die Aktien der kleinen Biotechnologie-Gesellschaft
Cosmo verloren ein Zehntel an Wert.
Die Angst vor einer Verschärfung der Wirtschaftskrise
lastete auf Industriewerten wie ABB oder Holcim
. Sie konnten aber die Verluste eingrenzen, als neue
Hoffnung für die US-Autobauer aufkam. ABB gingen 3,2 Prozent
tiefer aus dem Handel. Holcim büssten ein Prozent ein.
Die Autozulieferer Fischer, Rieter , Oerlikon
, Advaltech , Ems-Chemie , Sika
, Tornos , Metall Zug und Feintool
litten zum Teil unter kräftigen Abgaben. Aber auch sie
lösten sich von ihren Tiefstkursen.
Bei den Chemietiteln waren Lonza stabil.
Givaudan und Clariant drehten sogar in die
Gewinnzone.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)