* Adecco nach enttäuschendem Semesterabschluss schwach
* Gewinnmitnahmen belasten Straumann und drücken Nobel
* Geberit nach Halbjahreszahlen gesucht
* Warten auf Nestle-Abschluss
(neu: Schlusskurse)
Zürich, 11. Aug (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag im Verlauf unter dem Einfluss der US-Börse zunehmend
schwächer tendiert und nach Gewinnmitnahmen fast ein Prozent
tiefer geschlossen. Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank am
Abend hielten sich viele Anleger zurück, was sich in erneut eher
dünnen Umsätzen niederschlug. Die meisten der Firmen, die
Halbjahresberichte vorlegten, sahen an der Börse ihre Aktien am
Berichtstag fallen.
Der SMI<.SSMI> schloss 0,96 Prozent niedriger auf 5649,98
Punkten. Der breite SPI<.SSHI> sank um 0,9 Prozent auf 5118,14
Zähler.
Unter Druck standen die Aktien der beiden
Dentalimplantathersteller Straumann und Nobel
Biocare, die jeweils gut fünf Prozent verloren.
Straumann hatte am Morgen sein Halbjahresergebnis vorgelegt. Das
Unternehmen geht davon aus, dass der Markt um fünf bis zehn
Prozent schrumpft, will allerdings seinen Marktanteil weiter
ausbauen. "Die Aktie hat in den vergangenen Woche kräftig
zugelegt. Es ist bestimmt kein Fehler Gewinne einzustreichen",
sagte ein Händler. Im Sog von Straumann gerieten dann auch
Nobel, deren Aktien ebenfalls stark gestiegen sind, unter Druck.
Nobel wird am Mittwoch den Halbjahresbericht vorlegen.
Adecco-Aktien ermässigten sich um 5,6 Prozent. Der
Personalvermittler verfehlte mit dem Quartalsergebnis die
Schätzungen der Analysten auf der ganzen Linie. Anstelle des
erwarteten Gewinns schrieb Adecco im zweiten Vierteljahr einen
Verlust von 147 Millionen Euro.
Bei den Nebenwerten kamen Bucher und Kardex
unter Druck. Der Landmaschinen- und Fahrzeugbauer Bucher
enttäuschte mit dem Zwischenbericht ebenso wie das
Lagerlogistik-Unternehmen Kardex. Bucher verloren fast zehn
Prozent und die Kardex-Aktie sank gut zwei Prozent.
Hingegen begrüssten die Anleger den geringer als erwarteten
Ergebnisrückgang beim Sanitärtechnik-Hersteller Geberit
mit einem Kursanstieg von 1,7 Prozent.
Die Banken und Versicherungen tendierten überwiegend
schwächer. UBS verloren 2,7 und Credit Suisse
2,4 Prozent. Am Mittwoch findet eine weitere Telefonkonferenz im
Zusammenhang mit dem Streit zwischen der Bank und den
US-Steuerbehörden statt. Bis Freitagabend konnten sich die
beteiligten Parteien nicht auf eine aussergerichtliche
Vereinbarung einigen. Swiss Re gaben vier Prozent nach und
Zurich sanken gut zwei Prozent. In Baloise und Swiss Life waren
die Abschläge etwas kleiner.
Mit Spannung warteten die Marktteilnehmer auch das Ergebnis
des Nahrungsmittelkonzerns Nestle. "Die Erwartungen
sind hoch", sagte ein Händler. Erwartet wird ein leichter
Gewinnrückgang auf 4,9 von 5,2 Milliarden sfr. Die Aktie legte
knapp ein halbes Prozent zu.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)