Zürich, 11. Nov (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag deutlich nachgegeben. Hatte am Vortag noch das
milliardenschwere Konjunkturprogramm Chinas für Euphorie
gesorgt, belasteten am Dienstag bereits wieder Konjunkturängste
den Markt und sorgten für Abgaben auf breiter Front. Verkäufe
von Hedgefunds und Gewinnmitnahmen und sowie die negativen
Neuigkeiten über die US-Finanzfirmen AIG und Fannie
Mae sowie die Autokonzerne General Motors und
Ford sorgten für schlechte Stimmung und verstärkten damit
den Abwärtsdruck.
Der SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss um 3,2 Prozent
tiefer auf 5889 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor 3,1
Prozent auf 4859 Zähler.
Grossen Druck auf den Markt übten einmal mehr die schwer
gewichteten Aktien von Nestle aus, die um 2,3 Prozent
einbrachen. Händler verwiesen auf die beiden
Markenartikelhersteller Danone und Henkel,
die aufgrund der eingetrübten Konsumentenstimmung und
Wirtschaftslage ihre Erwartungen für 2009 reduziert hätten. Dies
habe auch Nestle etwas gebremst, hiess es.
Auch die beiden anderen defensiven Schwergewichte
Novartis und Roche büssten Terrain ein.
Im Mittelpunkt aber standen die Aktien der Banken. Sie
litten unter den neuen Hiobsbotschaften aus den USA, wo die
beiden Grosskonzerne AIG und FannieMae erneut
massive Verluste auswiesen und damit wohl frisches Kapital
brauchen dürften. Zudem kursierten Spekulationen über einen
Verlust bei der Bank Goldman Sachs .
Die Aktien der Privatbank Julius Bär notierten um
4,5 Prozent im Minus. Der Zwischenbericht entspreche zwar etwa
den Erwartungen. Aber die Abflüsse beim Hedgefundsverwalter GAM
hätten sich im Oktober beschleunigt. Anderseits weise die Gruppe
aber im Private Banking einen starken Geldzufluss auf.
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Die Titel der Grossbanken UBS und Credit
Suisse gaben mit über sieben Prozent deutlich nach.
Auch die Versicherungstitel verbuchten Kursverluste von bis
zu acht Prozent. Swiss Life sackten um sieben Prozent
ab. Der Finanzdienstleister MLP , an dem Swiss Life
rund einen Viertel hält, hatte mitgeteilt, im dritten Quartal
sei der Überschuss um 95 Prozent auf weniger als eine Millionen
Euro zusammengebrochen. Swiss life wird am Mittwoch den
Zwischenbericht veröffentlichen.
Zurich, die am Donnerstag den Quartalsbericht
vorlegt, sanken um gut fünf Prozent.
Aber auch die Industriewerte, die am Vortag noch von
Hoffnungen profitiert hatten, dass die Konjunkturprogramme
Chinas und anderer Staaten einen stärkeren Konjunkturrückgang
verhindern könnten, gaben die Vortagesgewinne wieder ab. Zudem
drückten die Hiobsbotschaften der US-Autoindustrie auf die
Aktienkurse von Autozulieferern wie Oerlikon,
Rieter, Fischer oder Advaltech.
Die ABB-Aktien sackten um 5,8 Prozent und
Sulzer und Fischer um rund acht Prozent ab.
Dagegen legten die Aktien des Hörgeräteherstellers
Sonova um über vier Prozent zu. Das Ergebnis sei zwar
wie erwartet ausgefallen und das Unternehmen habe seine
Prognosen nach unten revidiert. "Aber das hätte schlimmer kommen
können und so war schon genügend Negatives im Kurs eingepreist",
sagte ein Händler.
Und auch die Aktien des Kompressorenherstellers Burckhardt
legten zu. Das Ergebnis sei solide und die Aussichten
besser als erwartet, hiess es.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)