(mit Schlusskursen)
Zürich, 28. Nov (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Freitag auf breiter Front kräftig zugelegt. Wie an anderen
europäischen Börsenplätzen waren auch in der Schweiz die
Pharmawerte gesucht.
Der Bluechip-Index SMI<.SSMI> schloss 3,12 Prozent fester
auf 5816,6 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg 2,85 Prozent auf
4780,3 Zähler.
Die Handelsvolumen fielen allerdings tief aus. In den USA
wurde am Donnerstag Erntedank gefeiert und viele US-Anleger
seien dem Handel auch am Freitag fern geblieben. Zudem mangelte
es an richtungsweisenden Unternehmensnachrichten.
Die Endanleger sein noch immer verunsichert, hiess es im
Markt. Bis Jahresende dürfte es wohl keinen klaren Trend geben,
die konjunkturellen Unsicherheiten seien im Moment einfach zu
gross. Allerdings habe sich der Schweizer Markt von seinen
Tiefstständen bereits deutlich entfernt. "Wir hatten ja bereits
im Oktober eine Phase gesehen, als der SMI rund 20 Prozent
zulegen konnte. Dabei handelt es sich allerdings nur um eine
Bärenmarkt-Rallye", sagte der Händler.
Die Pharma-Schwergewichte legten deutlich zu. Die Titel von
Novartis und Roche gewannen jeweils rund 4,5
Prozent. Auch Medizinaltechnikwerte standen in der Gunst der
Anleger. Die Aktien des Orthopädiekonzerns Synthes
rückten 4,5 Prozent vor. Die Titel des Hörgeräteherstellers
Sonova verteuerten sich um 2,8 Prozent. Tecan gingen 4,5
Prozent schwächer aus dem Markt.
Die Aktien der Biotechnologiefirma Arpida gingen
3,3 Prozent fester aus dem Handel. Arpida greift nach dem herben
Rückschlag für sein Schlüsselmedikament Iclaprim zu drastischen
Sparmassnahmen und streicht den Grossteil der Stellen. "Durch
den Stellenabbau sparen sie Kosten und das hilft ihnen zu
überleben", sagte ein Händler.
Die Aktien aus dem Finansektor präsentierten sich
uneinheitlich. Die Titel des Bankkonzerns UBS
ermässigten sich um 1,6 Prozent. Der Versicherer
Baloise war mit einem Minus von 2,3 Prozent der grösste
Verlierer unter den Standardwerten.
Die grossen Versicherer Zurich und Swiss
Re befestigten sich dagegen um über vier Prozent. Die
Aktien der Banken Credit Suisse und Julius Bär
legten rund 3,5 Prozent zu.
Die zyklischen Titel veränderten sich zumeist nur wenig. Der
Elektrotechnikkonzern ABB und der Personaldienstleister
Adecco gingen gehalten aus dem Handel. Kühne&Nagel
stiegen um sechs Prozent.
Starke Kursgewinne verzeichnete dagegen die Georg Fischer
. Angetrieben von Übernahmespekulationen stiegen die
Aktien des Industriekonzerns 5,3 Prozent. Der Industrielle
Giorgio Behr hat seinen Stimmrechtsanteil auf 6,36 Prozent
aufgestockt. "Das gibt der Aktie eine gewisse Fantasie in Bezug
auf eine Übernahme", sagte ein Händler. Fischer will sich einem
möglichen Übernahmeversuch widersetzen.
Die Aktien des Textilmaschinen-Herstellers und
Autozulieferers Rieter zogen erneut sieben Prozent an.
Bereits am Vortag hatten die Titel kräftig zugelegt, nachdem
Unternehmer Peter Spuhler seine Beteiligung erhöht hatte.
Die Titel des in jüngster Zeit stark gebeutelten
Textil-Zulieferers Uster gewannen ein Fünftel an Wert.
Schwächer tendierten Logitech. Es gilt als unsicher, ob das
Weihnachtsgeschäft dem Hersteller von Computer-Zubehör die
erhofften Umsätze bringen kann. An der US-Börse standen
Technologiewerte unter Druck, da eine eine weltweit nachlassende
Nachfrage befürchtet wird. Die Swisscom-Aktie verlor ein halbes
Prozent.
(Reporter: Oliver Hirt; redigiert von Albert Schmieder)