* Aussagen von Siemens zum Geschäftsverlauf drücken Aktie
* BNP Paribas will Staatsgelder zurückzahlen
* Wall Street leicht im Minus erwartet
(neu: Siemens, BNP, Legal & General, Wall Street, Nike)
Frankfurt, 29. Sep (Reuters) - Nach dem Anstieg um fast drei
Prozent am Vortag in Reaktion auf den Ausgang der Bundestagswahl
haben einige Anleger am Dienstag Kasse gemacht. Der Dax<.GDAXI>
gab bis zum Mittag 0,5 Prozent auf 5706 Punkte nach. "Der
Wahlbonus ist zwar aufgebraucht, ein größerer Rückschlag ist
aber nicht zu befürchten", sagte ein Börsianer. "Es gibt immer
noch jede Menge Anleger, die mangels Alternativen auf eine
Gelegenheit warten, um in den Aktienmarkt einzusteigen."
Der EuroStoxx50<.STOXX50E> lag zuletzt 0,4 Prozent niedriger
bei 2888 Zählern. An der Wall Street zeichneten sich vor
Handelsbeginn leicht fallende Kurse ab.
Neue Impulse erhofften sich Investoren vom Index des
US-Verbrauchervertrauens am Nachmittag (MESZ). Zudem legt
US-Sportriese Nike Quartalszahlen vor. Konkurrent
Adidas notierte zuvor rund ein Prozent im Minus.
SALZGITTER UND TUI TRAVEL BEGEBEN WANDELANLEIHEN
Zu den schwächsten Titeln im Dax zählten Siemens
mit einem Abschlag von 2,5 Prozent, nachdem Finanzchef Joe
Kaeser auf einer Analystenveranstaltung in London einräumte,
dass der Auftragseingang im operativen Geschäft um über 20
Prozent zurückgegangen ist. Noch deutlicher unter Druck geriet
jedoch die Salzgitter-Aktie mit einem Minus von 2,7
Prozent, nachdem der Stahlkonzern eine 300 Millionen Euro
schwere Wandelanleihe angekündigt hatte. "Der Markt reagiert
verschnupft, weil eigentlich keine Notwendigkeit für einen
solchen Schritt besteht", sagte ein Börsianer. "Salzgitter
verfügt über ausreichend Liquidität. Offenbar will das
Unternehmen die aktuell günstige Marktlage nutzen." Die Titel
von ThyssenKrupp gaben 1,5 Prozent nach.
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Eine Wandelanleihe von TUI Travel kam bei Investoren
der Muttergesellschaft TUI dagegen sehr gut an. Deren
im MDax<.MDAXI> gelisteten Papiere kletterten zeitweise auf ein
Vier-Monats-Hoch und notierten zuletzt 5,9 Prozent im Plus. Die
Refinanzierung eines Teils des Gesellschafterdarlehens durch die
britische Tochter TUI Travel sei positiv, weil ein erheblicher
Teil des Geldes an TUI fließe, schrieb Equinet-Analyst Jochen
Rothenbacher in einem Kommentar. TUI-Travel-Papiere sanken in
London um fast ein Prozent.
Auch die französische BNP Paribas will Geld: Das
Institut plant eine Kapitalerhöhung über 4,3 Milliarden Euro, um
mit dem Geld Staatshilfen zurückzuzahlen. Das gebe BNP mehr
Unabhängigkeit, besonders in seinem wichtigen Handelsgeschäft,
lobte ein Analyst. Die Papiere der Großbank zogen um knapp drei
Prozent an und setzten sich an die Spitze des Stoxx50<.STOXX50>.
Der europäische Branchenindex der Banken<.SX7P> verbuchte ein
Plus von 0,5 Prozent. Noch höher in der Gunst der europäischen
Anleger standen die Versicherer<.SXIP>, deren Sektorindex mit
einem Aufschlag von 1,2 Prozent an der Spitze der 19
Sektorindizes des Stoxx stand. Besonders die Papiere des
Lebensversicherers Legal & General waren gefragt,
nachdem Gerüchte um eine Übernahme durch Resolution
kursierten. Legal & General stiegen zeitweise um über sechs
Prozent.
(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Olaf Brenner)