Zürich, 21. Nov (Reuters) - Grosse Kurseinbussen bei den
schwergewichteten defensiven Pharmawerten haben am Freitag die
Schweizer Börse in die Verlustzone gedrückt. Dagegen setzten die
arg gebeutelten Grossbankaktien zu einer Erholung an. Händler
hofften angesichts der anziehenden US-Aktien-Futures auf eine
Erholung bis am Schluss.
Der SMI<.SSMI> notierte nach einem anfängliche Plus von
einem Prozent am frühen Nachmittag um 0,9 Prozent tiefer bei
5255 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor 0,7 Prozent auf 4343
Zähler.
Die schwer gewichteten Papiere von Novartis und
Roche büssten gut 4,5 Prozent ein. Nestle
sanken über ein Prozent. Händler führten dies einerseits auf den
Eurex-Verfall zurück. Anderseits gehörten die defensiven Werte
zu denen, die sich bisher am besten geschlagen hätten. "Jetzt
kommen halt die auch noch an die Reihe", sagte ein Händler und
verwies darauf, dass auch die Aktien von europäischen
Konkurrenten wie Glaxo , AstraZeneca oder
SanofiAventis ebenfalls Verluste von vier Prozent
erlitten. Der Sektor hatte am Vortag in den USA ebenfalls
nachgegeben.
Die Titel der Grossbanken UBS legten dagegen vier
Prozent zu und Credit Suisse gewannen gut sechs
Prozent.
Weiter unter Druck standen Swiss Life, die weitere
zwei Prozent einbüssten. Händler verwiesen auf die Probleme im
Zusammenhang mit der Beteiligung am deutschen
Finanzdienstleister MLP.
"Die Finanztitel haben wegen der in der jüngsten Zeit wieder
aufgeflackerten Finanzkrise so stark gelitten, dass man sich
schon fragen muss, ob das eine oder andere Unternehmen nicht
schon ein Übernahmeziel sein könnte", sagte ein Händler.
Diese Spekulationen haben an Gewicht gewonnen, nachdem die
Aktien des angeschlagenen Finanzkonzerns Citigroup
dramatisch an Wert verloren haben. Citigroup erwägt offenbar den
Verkauf von Unternehmensteilen oder die Fusion mit einem anderen
Institut, wie eine mit den Überlegungen vertraute Person sagte.
Mehrheitlich fester tendierten die meisten Industriewerte
wie ABB, Fischer, Sulzer und
Holcim.
Auch bei Petroplus setzte nach Tagen fallender
Kurse eine technische Erholung ein.
Bei Arpida setzte sich der Kurszerfall fort. Der
Titel sackte um weitere 50 Prozent auf 0,90 sfr ab. Das
zuständige Gremium der amerikanischen FDA hat das
Arpida-Medikament Iclaprim zur Ablehnung empfohlen.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)