(mit Schlusskursen)
Zürich, 08. Apr (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Mittwoch nach einem schwachen Auftakt an Schwung gewonnen und
leicht fester geschlossen, allerdings die psychologisch wichtige
5000er-Marke um Haaresbreite verfehlt. Anfängliche Verluste im
Sog der Wall-Street-Schwäche vom Mittwoch holte der Markt
schnell auf. Angesichts der bevorstehenden Berichtssaison und
der Sorgen über die Unternehmensabschlüsse im ersten Quartal
blieben die Investoren insgesamt aber zurückhaltend. Der
US-Aluminiumherstellers Alcoa, der traditionell die
Berichtssaision in den USA eröffnet, hatte nach Börsenschluss
den zweiten Quartalsverlust in Folge ausgewiesen und damit die
Befürchtungen der Investoren bestätigt.
Der SMI<.SSMI> schloss nach einem Tagestief von 4885 Zählern
um 0,5 Prozent höher mit 4999,8 Punkten. Der breite SPI<.SSHI>
stieg um 0,4 Prozent auf 4221 Zähler.
"Wir befinden uns in einer Konsolidierungsphase", sagte ein
Händler. "Zwar ist das meiste (an schlechten Nachrichten) schon
in den Kursen drin, aber verschrecken wird es dennoch den einen
oder anderen." Die Tiefststände vom März dürfte der Markt aber
wohl nicht mehr testen.
Im Vergleich zu den Vortagen drehte das Bild; die defensiven
Titel wurden verkauft, während sich die Finanzwerte, allen voran
die Versicherungen, guter Nachfrage erfreuten. Swiss Re
stieg um 1,1 Prozent und Swiss Life gewann 0,4 Prozent.
Zurich Financial konnte den Dividendenabschlag von elf
Franken nicht ganz wettmachen und schloss um 0,5 Prozent tiefer.
Laut einem Zeitungsbericht der Financial Times Deutschland plant
der Konzern den Umbau seines europäischen Geschäfts. Ziel sei,
einen grossen europäischen Schaden- und Unfallversicherer mit
einem Prämienvolumen von mehr als zehn Milliarden Euro zu
schaffen. Daneben gab Zurich bekannt, dass die ehemalige
Converium-Konzernchefin Inga Beale ab Juni das Amt des Global
Chief Underwriting Officer übernimmt.
Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung
hier oder
Werbung entfernen
.
Bei den Banken rückte UBS 0,9 Prozent vor und
Credit Suisse stieg um 3,3 Prozent.
Die Aktien des Zahnimplantat-Herstellers Nobel
Biocare fiel mit einem Kurseinbruch von 5,6 Prozent
auf. Die Hälfte davon entfällt allerdings auf die heute fällige
Dividende von 0,55 Franken. Zusätzlich lastete der enttäuschende
Quartalsabschluss des Konkurrenten 3i auf den Aktien des
Marktführers. Auch die Nummer zwei der Branche,
Straumann, liess mit einem Minus von fünf Prozent
kräftig Federn.
Sulzer gewann 1,9 Prozent an Wert. Bei dem
Maschinenbauer hat Grossaktionär Viktor Vekselberg den
Machtkampft gewonnen. Der russische Milliardär und einige
weitere Aktionäre brachten bei der Generalversammlung genug
Stimmen zusammen, um Verwaltungsratspräsident Ulf Berg
abzuwählen. Damit ist die grösste Hürde aus dem Weg geräumt, um
den von ihm unterstützten ABB-Sanierer Jürgen Dormann
an die Spitze des 175 Jahre alten Unternehmens zu hieven.
Mit 2,2 Prozent Abschlag gehörten die Aktien des
Computerzubehör-Herstellers Logitech zu den grossen
Verlierern.
Der in finanzielle Schwierigkeiten geratene Anlagebauer
Oerlikon prüft laut "Handelszeitung", das
Raumfahrtgeschäft zu verkaufen. Mit dem staatlichen Ruag-Konzern
könnte auch bereits ein Käufer parat stehen. Die Oerlikon-Titel
verloren 2,6 Prozent.
(Reporter: Paul Arnold; redigiert von Oliver Hirt)