Frankfurt, 08. Okt (Reuters) - Anhaltende Rezessionsängste
haben die europäischen Börsen am Mittwoch erneut ins Minus
gedrückt. Daran änderte auch die konzertierte Zinssenkung
mehrerer großer Notenbanken nichts.
Der Dow Jones Stoxx50<.STOXX> der größten europäischen
Börsenwerte fiel um 6,7 Prozent auf 2358 Punkte. Gleichzeitig
gab der EuroStoxx50<.STOXX50E> der wichtigsten börsennotierten
Firmen der Euro-Zone um 6,5 Prozent auf 2691 Zähler nach.
Die großen Verlierer waren einmal mehr die Finanzwerte. So
waren die Aktien der Deutschen Bank mit einem Minus
von 10,7 Prozent auf 38,935 Euro Schlusslicht im Dax. In Paris
rutschten die Papiere der Societe Generale um 5,3
Prozent auf 57,31 Euro ab, obwohl der französische Staat
kurzfristige Hilfen für strauchelnde Institute in Aussicht
gestellt hatte. Der Index für die europäische Bankenbranche
verlor 6,5 Prozent.
Zu den wenigen Banken, die sich dem Sog entziehen konnten,
gehörte das britische Institut HBOS. Dessen Papiere
stiegen um 25 Prozent auf 126,06 Pence. "HBOS hat am meisten zu
gewinnen", schrieben die Analysten von Collins Stewart unter
Verweis auf das 200 Milliarden Pfund schwere Hilfspaket für die
britische Finanzbranche. Die Bank hat in den vergangenen drei
Wochen knapp zwei Drittel ihres Börsenwertes verloren.
Stärker als die Finanzwerte litten die Bergbaufirmen unter
Verkaufsdruck. Mit einem Kursrückgang von gut 14 Prozent auf
926,03 Pence gehörten die Aktien von Vedanta zu den
größten Verlierern im FTSE<.FTSE>. Wenig besser erging es
Kazakhmys, deren Titel 11,7 Prozent auf 365,25 Pence
verloren. Die Papiere des weltgrößten Erzförderers BHP
Billiton verbilligten sich um 10,5 Prozent auf 978,75
Pence.
Die Titel von Sainsbury rutschten trotz eines
Quartalsumsatzes über Markterwartungen um 15 Prozent auf 308,81
Pence ab. Händlern zufolge befürchteten Anleger die Abwanderung
von Kunden der Supermarkt-Kette zu billigeren Anbietern. Hinzu
kämen Spekulationen um den Anteilsverkauf eines Großaktionärs.
(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Alexander Hübner)