Berlin (Reuters) - DIHK-Präsident Eric Schweitzer das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan kurz vor seiner Unterzeichnung als einen "handelspolitischen Volltreffer" für die deutsche Wirtschaft gewürdigt.
Nach der Unterschrift der Beteiligten am Dienstag sei eine rasche Ratifizierung durch Rat und Europaparlament wichtig, forderte er am Montag. Mit dem Abkommen setzten die EU und Japan inmitten des Handelskonflikts mit den USA ein Signal der Handlungsfähigkeit in der Handelspolitik. Das Abkommen mit der weltweit drittstärksten Wirtschaftsmacht sei für die Europäische Union schon rein wirtschaftlich wichtig. Seine symbolische Wirkung aber reiche fast noch darüber hinaus, sagte Schweitzer.
Der DIHK-Präsident sieht in der Handelsvereinbarung ein "klares Zeichen für regelbasierten Handel und gegen einseitige Importbeschränkungen". Kurz vor der G20-Präsidentschaft Japans 2019 sei die Vereinbarung ein gutes Signal gegen den wachsenden Protektionismus in der Welt. Die EU hatte 2013 den Startschuss für Verhandlungen über ein Handelsabkommen mit Japan gegeben und sie im Dezember 2017 abgeschlossen. Es ist die vom Umfang her bislang größte bilaterale Handelspartnerschaft der EU. Die Union erhofft sich davon für ihre Export-Firmen Kosteneinsparungen von einer Milliarde Euro im Jahr.
Japan ist nach China der zweitwichtigste deutsche Wirtschaftspartner im asiatischen Raum. Der deutsche Export in das Land belief sich im vergangenen Jahr auf 19,5 Milliarden Euro, die deutschen Importe aus Japan lagen mit 22,9 Milliarden Euro noch darüber. Schätzungsweise 450 deutsche Unternehmen sind in Japan tätig. Die Waren-Ausfuhren der EU nach Japan erreichten 2017 einen Umfang 60,5 Milliarden Euro, die Importe aus dem asiatischen Land lagen mit 68,9 Milliarden Euro etwas höher. Mehr als 600.000 Arbeitsplätze in der EU hängen mit Exporten nach Japan zusammen. Japanische Unternehmen beschäftigen in der EU mehr als eine halbe Million Menschen.