Berlin (Reuters) - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat sich für einen entschlossenen Kurs der Europäer im Handelsstreit mit den USA ausgesprochen.
Es sei zwar immer wichtig, gerade auch bei schwierigen Konflikten im Gespräch zu bleiben, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland laut Vorabbericht aus den Dienstagausgaben. "Aber wir bewegen uns in die falsche Richtung, wenn wir auf neue Zumutungen automatisch mit Zugeständnissen reagieren." Es sei ermutigend, wenn die EU selbstbewusst und geschlossen die Grenzen dieser Zumutungen markiere. Dass die EU nun ein Abwehrgesetz reaktivieren wolle, dass europäische Unternehmen im Streit über den Rückzug der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran vor Sanktionen schützen solle, sei "wichtiges politisches Signal".
Die deutsche Wirtschaft erfülle es mit großer Sorge, dass die Politik von US-Präsident Donald Trump nach dem Motto America First "immer öfter America Alone" bedeute, sagte Schweitzer. Die Zeiten seien "offenbar erst einmal vorbei", dass die USA ein Garant für freien und fairen Welthandel auf der Basis von international geltenden Regeln seien. "Die EU muss auch im Interesse der hiesigen Unternehmen die richtigen Schlüsse ziehen." Am 1. Juni läuft die US-Frist für die Ausnahme der EU von den Schutzzöllen auf Stahl und Aluminium aus. Sollten die Verhandlungen bis dahin erfolglos bleiben und die Zölle in Kraft treten, will die EU umgehend ausgewählte US-Unternehmen mit Gegenmaßnahmen belegen.