12. Mai (Reuters) - Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Es folgen aktuelle Entwicklungen:
10.20 Uhr - Die Folgen der Virus-Krise bremst die weltweite Fischerei spürbar, wie die gemeinnützige Organisation Global Fishing Watch mitteilt. Die Fischereiflotten verbrachten demnach bis zum 28. April 14,4 Millionen Stunden auf dem Wasser. Dies sei ein Rückgang von 6,5 Prozent gegenüber dem Durchschnitt für die gleichen Zeiträume von 2018 und 2019. Die Schließung vieler Hotels und Restaurants - ein wichtiger Absatzmarkt für die Fischerei - sorgte für sinkende Preise und schwindende Nachfrage, sagt Tyler Clavelle, Experte bei Global Fishing Watch. Allein in China sei die Aktivität in den beiden Monaten bis etwa Ende März wegen der Virus-Krise um 40 Prozent gesunken. In Europa ging demnach die Fischerei in Frankreich, Spanien, Portugal und Italien über mehrere Wochen um über 50 Prozent zurück.
10.06 Uhr - Die größte Wirkung zur Eindämmung der Pandemie in Deutschland hatten nach Berechnungen von Wissenschaftlern die Schul- und Kita-Schließungen. Sie hätten die Wachstumsrate der bestätigten Corona-Infektionen um 7,9 Prozentpunkte verringert, erklären Enzo Weber und Tobias Hartl vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) und von der Universität Regensburg. Auch die Ausgangsbeschränkungen sowie die Einstellung des Profi- und Breitensports hätten eine hohe Signifikanz. Kaum Wirkungen hätten dagegen die Schließungen im Einzelhandel, im Gastgewerbe oder für Friseure und Kosmetikbetriebe gezeigt. "Nach unseren Ergebnissen könnte es gute Chancen geben, dass eine kontrollierte Öffnung der Dienstleistungsbranchen des öffentlichen Lebens ohne beträchtliche Verstärkung des Infektionsgeschehens möglich ist", schreiben die Autoren https://www.oekonomenstimme.org/artikel/2020/05/welche-massnahmen-brachten-corona-unter-kontrolle der Studie.
10.05 Uhr - Der Reproduktionsfaktor "R" ist bei der Ausbreitung des Coronavirus nach Angaben des Robert-Koch-Instiuts nicht alleine entscheidend, um die aktuelle Lage zu bewerten. Wichtig seien auch die Zahl der Neuinfektionen im Tagesvergleich, die Zahl der positiv ausgefallenen Tests sowie die Be- und Auslastung des Gesundheitswesens, sagt RKI-Vizepräsident Lars Schaade in Berlin. In Deutschland liegt der R-Faktor derzeit bei knapp über 1, das heißt, dass rein rechnerisch ein Infizierter mehr als eine andere Person ansteckt.
09.40 Uhr - Die spanische Regierung ordnet eine zweiwöchige Quarantäne für alle Menschen an, die ab dem 15. Mai ins Land kommen. Die Einreisenden dürften nur zum Einkaufen von Lebensmitteln, zu Arztbesuchen und im Falle einer "Notlage" aus dem Haus, heißt es in einer amtlichen Anordnung. Die Quarantäne gelte für alle Menschen, die zwischen dem 15. und dem bislang geplanten Ende des Ausnahmezustands am 24. Mai nach Spanien kommen.
08.21 Uhr - Die Virus-Ansteckungsrate liegt in Großbritannien nach Angaben von Gesundheitsminister Matt Hancock mittlerweile unter dem kritischen Wert von 1,0. Sie bewege sich im mittleren Bereich der Spanne von 0,5 bis 0,9. Das heißt, dass rein rechnerisch ein Corona-Infizierter im Schnitt weniger als einen weiteren Menschen ansteckt.
08.20 Uhr - Trotz der Eindämmungsmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie löst sich Frankreichs Wirtschaft allmählich aus der Schockstarre, teilt die Zentralbank des Landes mit. Die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone arbeitete im April 27 Prozent unter dem normalen Niveau, nach einem Minus von 32 Prozent in der zweiten März-Hälfte. Die Geschäftsaktivitäten in der Industrie lagen demnach 37 Prozent unter dem üblichen Level, nach 48 Prozent im März. Auch die Dienstleister hätten wieder etwas Fahrt aufgenommen.
07.45 Uhr - Der außenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Alexander Graf Lambsdorff, fordert bessere Vorkehrungen in Europa mit Blick auf die Medikamentenproduktion. Es müssten in Europa Vorräte bestimmter Basis-Chemikalien angelegt werden, mit denen Wirkstoffe produziert werden könnten, "damit wir für den Fall der Fälle die Produktion starten können, wenn es notwendig ist", sagt Lambsdorff in der ARD. Zur Debatte über Grenzschließungen sagt er, so solle nur vorgegangen werden, wenn es ein ganz konkretes Infektionsgeschehen gebe. "Aber nicht eine pauschale Grenzschließung. Das ist der falsche Weg."
07.06 Uhr - Der prominente US-Regierungsberater Anthony Fauci wird heute laut "New York Times" in einer Anhörung vor dem Senat in Washington davor warnen, die Corona-Beschränkungen für die Wirtschaft zu früh wieder aufzuheben. Das könne zu "unnötigem Leid und Tod" führen, zitiert die Zeitung https://nyti.ms/3dGbm6n aus einer E-Mail des führenden US-Gesundheitsexperten.
05.31 Uhr - Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt um 933 auf 170.508, wie Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) für Infektionskrankheiten zeigen. Die Zahl der Todesopfer steigt binnen 24 Stunden um 116 auf 7533.
05.03 Uhr - Das japanische Gesundheitsministerium will am Mittwoch Antikörper-Coronavirus-Tests des Herstellers Fujirebio zulassen, sagt ein Ministeriumsbeamter. Damit soll die Anzahl der diagnostischen Tests zur Bekämpfung der Pandemie erhöht werden. Fujirebio, eine Tochtergesellschaft des japanischen Diagnostik- und Labordienstleisters Miraca Holdings 4544.T , hatte im vergangenen Monat die Genehmigung der Regierung für Japans erste Testkits zur Erkennung von Antikörpern nach einer überstandenen Infektion mit dem neuartigen Coronavirus beantragt.
02.41 Uhr - China bestätigt binnen 24 Stunden nur einen neuen Coronavirus-Fall, tags zuvor waren es 17. Gemäß der Nationalen Gesundheitskommission handelt es sich um einen aus dem Ausland eingeschleppten Fall. Die Gesamtzahl der Erkrankten auf dem chinesischen Festland liegt nach offiziellen Angaben bei 82.919, die Zahl der Todesopfer bleibt unverändert bei 4633.