Investing.com - Die Ölpreise gaben am Donnerstagmorgen in Asien nach. Die US-Rohöllagerbestände sind zum sechsten Mal in Folge gestiegen. Auch die OPEC hat die Ölförderung im Oktober auf den höchsten Stand seit 2016 gesteigert.
In New York gehandelte West Texas Intermediate Rohöl Futures zur Lieferung im November fielen um 0,31 Prozent auf 65,12 Dollar pro Barrel. Unterdessen sanken auch Nordsee Brent Rohöl Futures, der Maßstab für die Ölpreise außerhalb der USA, zur Lieferung im Dezember, um 0,29 Prozent auf 74,82 Dollar pro Barrel.
Die beiden Öl Sorten erlebten die jeweils schlechtesten monatlichen Ergebnisse seit Juli 2016. Brent fiel um 8,8 Prozent und WTI-Rohöl um 10,9 Prozent.
Daten der U.S. Energy Information Administration zeigten, dass die Rohölvorräte in der sechsten Woche in Folge stiegen und in der Woche bis zum 26. Oktober 1,08 Millionen Barrel pro Tag (bpd) erreichten. Die US-Rohölproduktion lag im August bei 11,3 Mio. Barrel pro Tag, ein Plus von 3,8 Prozent gegenüber Juli und war gegenüber August letzten Jahres um 22,7 Prozent gestiegen.
"Der starke Zuwachs der Öllagerbestände dürfte den Abwärtsdruck auf die Ölpreise aufrecht erhalten", sagten ANZ Research-Analysten gegenüber Reuters.
Eine Umfrage von Reuters ergab auch, dass die Ölförderung der OPEC im Oktober 33,31 Millionen bpd betrug. Dies entspricht einem Plus von 390.000 bpd gegenüber September und dem höchsten Wert seit Dezember 2016. Die Organisation stimmte zu, die Ölproduktion zu steigern, um den befürchteten Preisanstieg abzufedern sowie den Rückgang der iranischen Produktion aufgrund von US-Sanktionen auszugleichen.
Den größten Produktionssprung verzeichneten die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Deren Produktion schoss um 200.000 bpd auf 3,25 Mio. bpd in die Höhe, gefolgt von Libyens durchschnittlichen 1,22 Mio. bpd, so die Umfrage. Der de facto OPEC-Führer pumpte im Oktober 10,65 Millionen bpd und damit fast ein Rekordhoch.
Unterdessen soll der chinesische Ölriese Sinopec mit Regierungsbehörden und iranischen Lieferanten über seine Einkäufe iranischen Öls Gespräche führen und versuchen, in den folgenden Wochen besondere Vereinbarungen zu treffen, so S&P Global Platts (NYSE:SPGI). China ist mit Abstand der größte Käufer von iranischem Rohöl, wobei Sinopec zwei Drittel der Importe des Landes ausmacht.
S&P Global Platts schätzte, dass Chinas Rohöl-Importe im Oktober und November bei 580.000 bpd bzw. 642.000 bpd liegen.