NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Donnerstag wenig verändert. Sie konnten damit die deutlichen Gewinne vom Vortag halten. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 73,94 US-Dollar. Das waren zehn Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel ebenfalls geringfügig um vier Cent auf 69,52 Dollar.
Nach einer leichten Gegenbewegung am Morgen konnten die Notierungen die Verluste aus dem frühen Handel bis zum Mittag nahezu wettmachen. Sie hielten sich zuletzt auf dem Niveau vom Vorabend. Am Mittwoch waren die Ölpreise nach einem überraschend starken Rückgang der Ölreserven in den USA merklich gestiegen. In der größten Volkswirtschaft der Welt waren die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche laut Energieministerium um 9,6 Millionen auf 453,7 Millionen Barrel gefallen. Analysten hatten im Schnitt nur einen Rückgang um 1,5 Millionen erwartet. Sinkende US-Reserven stützen in der Regel die Ölpreise.
Marktbeobachter sprachen allerdings auch von Nachfragesorgen, die weiter auf den Ölpreisen lasten. Zuletzt hatten sich wichtige Notenbanken mit Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation gestemmt und den Finanzmärkten klar signalisiert, dass mit weiter steigenden Zinserhöhungen zu rechnen ist. Wegen der steigenden Zinsen gibt es am Ölmarkt seit geraumer Zeit die Sorge vor einer schwächeren Konjunktur und damit verbunden einer geringeren Nachfrage nach Rohöl.