Investing.com - Alle Augen gehen nun auf Fed-Chef Jerome Powell.
Die Goldpreise kommen einfach nicht nachhaltig über den Widerstand von 1.400 Dollar je Feinunze und setzen erneut zurück. Mit Spannung erwarten die Anleger nun die Anhörung von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem US-Kongress heute Nachmittag.
Anleger hoffen darauf, dass Powell dies halbjährliche Anhörung zur Illustration der zukünftigen Geldpolitik nutzen wird.
Am Markt wird damit gerechnet, dass die US-Notenbank Fed am 31. Juli den Leitzins um 25 Basispunkte senkt. Druck kommt sowohl von US-Präsident Donald Trump, der die Geldpolitik der US-Notenbank bereits mehrmals kritisierte, als auch von den Märkten, die die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung am Ende Juli auf 100 Prozent taxieren.
Der Kassakurs von Gold sank zuletzt um 0,24 Prozent auf 1.394,12 Dollar, während der Terminkontrakt um 0,33 Prozent auf 1.395,85 Dollar verlor.
"Wenn Powell spricht, werden wir sehen, ob er uns einen Einblick in das längerfristige Gedankenspiel der Fed gewährt und die Erwartungen an eine Zinssenkung im Juli bestätigt", sagte J.J. Kinahan, Chefmarktanalyst bei TD Ameritrade.
"Der Terminmarkt taxiert die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung von mindestens 25 Basispunkte beim nächsten Treffen Ende diesen Monats immer noch auf 100 Prozent", fügte Kinahan hinzu.
Einige Marktteilnehmer haben die Wetten auf fallende Zinsen jedoch etwas zurückgefahren, nachdem die USA im Juni 224.000 Jobs schuf und damit deutlich mehr als erwartet.
Neben Fed-Chef Powell werden sich in dieser Woche auch noch weitere US-Währungshüter zu Wort melden, darunter John Williams, James Bullard, Raphael Bostic, Randal Quarles, Thomas Barkin und Neel Kashkari.
Vor allem die Rede von Bullard dürfte auf großes Interesse am Markt stoßen, denn er drang auf der letzten Sitzung im Juni auf eine sofortige Zinssenkung. Zur Erinnerung: Die Fed hatte zuletzt im Begleittext das Signalwort „geduldig“ gestrichen und damit die Tür für eine Zinssenkung geöffnet.
"Powell kann entweder die Markterwartungen für eine Zinssenkung bekräftigen oder sie zerstören", sagte Jesse Cohen von Investing.com. "Die Gewissheit, dass die Fed die Zinsen im Juli senken wird, ist bei weitem nicht gerechtfertigt."
Unterdessen sagte das World Gold Council am Dienstag, dass die Bestände an globalen, goldgestützten ETFs und ähnlichen Produkten im Juni ihren größten monatlichen Anstieg seit sieben Jahren verzeichneten, da die Anleger in Erwartung eines neuen globalen Lockerungszykluses der Zentralbanken ihr Geld in Gold umschichteten. Die Zuflüsse trugen dazu bei, dass Gold ein Sechsjahreshoch von knapp 1.440 Dollar erreichte.